Die Privatisierungs- und Fusionsgespräche zwischen der Telekom Austria (TA) und der Swisscom sind vermutlich am Druck der Politik gescheitert. Nachdem sich “eine den verschiedenen Interessen Rechnung tragende Lösung” nicht finden konnte, teilte die Swisscom mit, dass den Aktionären kein Angebot unterbreitet werde. Zudem wolle der Konzern mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung auch keine weiteren Fusionsverhandlungen führen.
Auch ein ungewöhnliches Angebot, das die Proteste der österreichischen Bevölkerung wohl eindämmen sollte, konnte das Scheitern der Verhandlungen nicht verhindern. Die Österreichische Industrieholding (ÖIAG), die mit der Privatisierung der staatlichen TA betraut ist, hätte demnach zunächst gern 17 Prozent der Beteiligungen an der TA für 15,45 Euro pro Aktie an die Schweiz verkauft. Die restlichen Anteile von 27,5 Prozent an der TA hätte die ÖIAG gegen 11 Prozent an der Swisscom getauscht. So hätten der TA Vetorechte eingeräumt werden sollen und die Swisscom wäre um einen Volksentscheid herumgekommen, den das schweizerische Telekommunikationsgesetz vorschreibt, sobald der Staatsanteil an der Swisscom unter 50 Prozent sinkt.
Durch die Übernahme der TA hätte die satte Swisscom, die am heimischen Markt kaum mehr Wachstumschancen hat, sich strategische Beteilungen der TA in Osteuropa eingekauft. So hätte der schweizerische Konzern auch durch den Schuldenabbau des österreichischen Telekommunikationsanbieters seine Barreserven abbauen können und die Eigenkapitalrendite erhöht.
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