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Nortel fordert Manager-Prämien zurück

Der TK-Netzhersteller Nortel will etwa 3500 Stellen streichen, weil die Quartalszahlen nicht so gut ausfallen werden wie erwünscht. Ferner sollen sieben weitere mit Finanzen und Buchhaltung betraute Manager ihren Hut nehmen. Damit will die von den Behörden seit längerem genauer untersuchte Firma ihre Bereitschaft nachweisen, ein neues Kapitel in der Firmengeschichte ohne Finanzkapriolen aufzuschlagen. Drei Manager, darunter der ehemalige CEO Frank Dunn, mussten bereits gehen, was die Jahresbilanz für 2004 auf zehn gekündigte Manager ansteigen lässt.
Was die Maßnahme jedoch so besonders macht ist die Tatsache, dass Nortel die sieben Manager nicht nur entlassen will, sondern auch insgesamt achtstellige Dollarbeträge zurückfordert, die diese als Bonuszahlungen und Prämien erhalten haben. Die Buchhaltungsfehler sollen, so geht es aus den Worten von CEO und President William Owens hervor, offenbar weiterhin mit eisernem Besen ausgekehrt werden. Schließlich, so weiß das Wall Street Journal aus internen Quellen, haben sie Gegengeschäfte und geldlose Werte im Finanzbereich als Geldbeträge auf der Haben-Seite ausgewiesen, damit ihre Region profitabler wirkt.

Zu den Maßnahmen gehört aber nicht nur die Entlassung der regionalen Finanzchefs, sondern auch die “Verschlankung der Gesamtorganisation” – sprich: bei Nortel sollen 3500 Stellen oder zehn Prozent der Gesamtbelegschaft wegfallen, so der bisherige Stand der Pläne. Diese Stellen sollen bei der Forschung im Festnetzbereich, vor allem in den USA gestrichen werden. Die drahtlosen Geschäfte sind am wenigsten betroffen. Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf 300 Millionen Dollar, die Ersparnisse sollen bei 450 Millionen Dollar im Jahr liegen. Nach den Kündigungen arbeiten noch 30.000 Menschen weltweit für Nortel. Im Jahr 2000 waren es knapp 100.000 Angestellte.

Silicon-Redaktion

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