Erste Anklagen gegen DoS-Angreifer in den USA

Offensichtlich hinterlassen Verbrecher auch im Internet Spuren. Der Bundespolizei in USA gelang es jetzt zum ersten Mal, die Urheber und die Ausführenden eines DoS-Angriffs (Denial of Service) zu identifizieren und sie vor die Justiz zu bringen. Ihnen drohen Haftstrafen und Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe.
Jay Echouafni und sein Partner Paul Ashley wollten über DoS-Attacken ihre Konkurrenten schädigen. Die beiden Besitzer einer Handelsgesellschaft für Satellitenfernsehen, Orbit Communications, heuerten dazu mehrere Hacker an, die über Überlastungsangriffe die Websites der Konkurrenz aus ganz USA und sogar aus Großbritannien lahm legen sollten.

Die Attacken erfolgten über so genannte Zombie-Netzwerke, auf denen zuvor bestimmte Viren installiert waren. Die Viren wurden zu bestimmten Zeitpunkten von den Hackern aktiviert und überschwemmten die Websites der Opfer mit Anfragen. Bis zu 10.000 Zombie-Rechner waren dabei gleichzeitig an den Angriffen beteiligt.

Der dadurch verursachte Schaden durch den Ausfall von Internet-basierten Aufträgen soll nach Angaben der Opfer bei 2 Millionen Dollar liegen. Die Website eines der geschädigten Unternehmen war ganze zwei Wochen nicht erreichbar. Durch die Angriffe wurden auch die Websites von Amazon.com und des Heimatschutzministeriums beeinträchtigt, da sie denselben ISP nutzen wie eines der Opfer.

Wie das US-Justizministerium jetzt bekannt gab, wurden die Besitzer von Orbit sowie vier der Hacker im Frühjahr dieses Jahres gefasst. Allerdings könnte der Prozess ohne einen der Hauptangeklagten stattfinden. Jay Echouafni wurde nach seiner Verhaftung gegen die Zahlung einer Kaution von 750.000 Dollar frei gelassen. Seitdem ist er flüchtig.

Silicon-Redaktion

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