Raubkopierern in China geht es massiv an den Kragen

Weil in China dreist kopierte Computerprogramme auf offener Straße verkauft werden, will die Regierung jetzt härter gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen vorgehen. Die Kampagne, die der Polizei ein rigoroses Durchgreifen erlaubt, hat in diesem Monat begonnen und wird noch bis Ende August 2005 dauern. Danach, so hofft man wohl in der Volksrepublik, ist die Raubkopiererei unter Kontrolle.
Ohne so weit in die Zukunft blicken zu können, kann man wohl heute schon sagen, dass die perfekte legale Situation nicht eintreten wird. Die Regierung musste aber auf den Druck vornehmlich aus den USA reagieren. Dort nämlich wird die meiste Software für den Weltmarkt, so auch für China, entwickelt. Mit den unerlaubten Kopien und Markenrechtsverletzungen wird der Markt in der bevölkerungsreichen Republik aber torpediert. Mehrere Milliarden Dollar gehen ausländischen Software-Unternehmen durch die Piraterie jährlich verloren.

Das Durchgreifen ist eine logische Konsequenz einer Erklärung des chinesischen Vize Premiers Wu Yi, der im April auf einem Handelstreffen zwischen China und den USA härtere Maßnahmen angekündigt hatte. Ein entsprechendes Gesetz soll noch dieses Jahr verabschiedet werden, so das Wall Street Journal. Darin sollen auch Polizisten weitreichendere Kompetenzen erhalten, um Straßen- und fliegende Händler besser zu kontrollieren und deren Geschäft zu unterbinden.

Auch in Deutschland läuft immer noch die Kampagne gegen Raubkopierer mit dem abschreckenden Titel “Raubkopierer sind Verbrecher”. Die umstrittenen Zeitungsanzeigen sowie TV- und Kino-Spots richten sich aber eher gegen Downloader, die sich Filme und Musik aus dem Internet laden.

Silicon-Redaktion

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