Das europäische Urheberrechtsschutz-Gremium AEPOC sieht die Musik-, Film- und Kunstindustrie in Gefahr. Sie soll sich im nächsten Jahr noch weit mehr und raffinierteren Raubkopierern – oder, wie sie auch genannt werden, Kunstpiraten – gegenüber sehen als bisher. Das sei möglich durch die Ausbreitung auf neue technische Plattformen, die eine neue Grundlage für die Verbreitung illegal erworbener, getauschter oder nicht bezahlter Inhalte erlauben, so die Aepoc.
Die Verbreitung audio-visueller Dienste nehme zu, so die Rechtsschützer, und die Bezahlung der Inhalt werde damit nicht Schritt halten. Die meisten bezahlbaren Inhalte seien heute schon kostenlos über das Internet zu haben – dabei rechnen die AEPOC-Fachleute die beliebten Tauschbörsen ebenso zu den Übeltätern wie Homepages, die einfach die Inhalte einstellen. Das werde sich bei mehr Plattformen genauso weiter entwickeln.
Die Aussage “Inhalte überall” ist vergleichbar mit dem Slogan “Piracy überall”, brandmarkt AEPOC-President Jean Grenier. Heute würden Kino- und Theateraufführungen und Musikereignisse schon viel zu oft mit den winzigen Aufnahmegeräten mitgeschnitten und blitzschnell online gestellt. Handys und mobile Endgeräte seien nur der nächste logische Schritt, die Inhalte abzuspielen und weiterzuverbreiten, fürchtet sich Grenier. Er ruft die Rechtsprechung und Exekutive zu Hilfe, die ihre Mittel noch viel schärfer als bisher einsetzen solle. Sie sollen aktiver als bisher werden.
In Deutschland hat die faktische Gleichsetzung von Sexualstraftätern und Raubkopierern in einer Kino- und Fernsehwerbung der Filmindustrie vor kurzem für Furore gesorgt. Von solchen Dingen ist aber nach dem Wunsch der AEPOC noch mehr zu erwarten.
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