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Frontal: 3Com greift Cisco an

Mit einem frontalen Angriff auf den Rivalen Cisco hat 3Com seine neuen Router-Familien vorgestellt. Die Anwender bräuchten Alternativen und wollten nicht von “versteckten Zusatzkosten” überrascht werden. Cisco hält mit eigenen Neuvorstellungen dagegen.
Der ‘alte Hase’ 3Com scheint wieder mitspielen zu wollen, sowohl im Highend als auch im Bereich kleine und mittelständische Unternehmen. Für große IT-Umgebungen hat der Hersteller die neue 6000er-Router-Reihe konzipiert. Das Produkt ist  – 3Com-typisch – bereits voll konfiguriert. Es unterstützt Multi Protocol Label Switching (MPLS), Stateful Packet Inspection Quality of Service (QoS) sowie IP- und VPN-Dienste. Wichtig war dem Anbieter aber vor allem den Anwender wissen zu lassen, dass die 6000er günstiger sind als Lösungen anderer Hersteller, allen voran Cisco.

Immerhin haben die WAN-Router beider Hersteller die Interoperabilitätstests der Tolly Group bestanden. Das soll es dann aber auch schon gewesen sein mit den Gemeinsamkeiten. Während Cisco-Nutzer für viele Funktionen extra bezahlen müssten, so die Meldung, sei bei 3Com schon alles im Paket dabei. Nach eigenen Angaben werden die 6000er-Router je nach Ausstattung ab 5990 Dollar beziehungsweise 8390 Dollar kosten.

Neben Cisco soll nun auch Juniper – dessen M7i-Router ist laut Tolly Group ebenfalls mit dem 6000er interoperabel – das Fürchten gelehrt werden. Letzterer macht seit Jahren Cisco harte Konkurrenz im Enterprise-Bereich. Davon will 3Com ein wenig profitieren und sagt, die Leute sollten ruhig wissen, dass es neben dem Netzwerkgiganten mit dem Logo der Golden-Gate-Brücke noch andere Anbieter gibt. Bislang hatte allerdings niemand mit 3Com gerechnet, die in der Vergangenheit viel mit sich selbst, schlechten Quartalszahlen und gestrichenen Jobs zu kämpfen hatten.

Im Lowend hat 3Com die Router-3000-Baureihe erweitert. Vor allem für Zweigstellen großer Unternehmen gedacht, sollen sechs neue Modelle für verbesserte QoS-Dienste und Firewall-Sicherheit sorgen. Die DSL-Router, 3Com unterstützt hier asynchrones DSL (ADSL) und G.SHDSL, konkurrierten direkt mit Ciscos 82x/83x-Routern, so das Unternehmen. Der Preis soll wiederum konkurrenzlos günstig sein: 595 Dollar beziehungsweise 795 Dollar, wenn der ISDN-Backup-Port aktiviert werden soll.

Cisco hält mit ebenfalls neuen Router-Produkten dagegen. Die WAN-Access-Router 1800, 2800 und 3080 sollen die Bereiche Zweigstelle, Midrange und Lowend abdecken und Funktionen integrieren, für die der Anwender zuvor noch gesonderte Module oder Karte einschieben mussten.

Unter anderem liegt das Augenmerk auf der Konvergenz von Daten und Sprache über das IP-Netz. Voice over IP liegt derzeit wieder voll im Trend, auch wenn man über die Technologie schon seit Jahren sinniert. Dazu passt die Ankündigung Ciscos in einer gesonderten Meldung, dass man DynamicSoft gekauft habe. Das privat gehaltene Unternehmen ist Spezialist auf dem Gebiet SIP (Session Initiation Protocol), ein verhältnismäßig neuer Standard, mit dem in konvergenten Sprachdaten-Netzen gearbeitet wird und der den älteren Standard H.323 ergänzt.

Daneben ist die Sicherheitsausrüstung Standard für Cisco: Firewall, Intrusion Detection und VPN. Die US-Presse gibt die Preise an mit ausgehend von 9500 Dollar für den 3080, für die Produkte 2800 und 1800 werden in der Grundausstattung 1995 beziehungsweise 1395 Dollar fällig.

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Silicon-Redaktion

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