Auf der Suche nach einem System zur Spam-Abwehr hat Microsoft eine Schlappe erlitten. Die Standardisierungsorganisation MARID (The MTA Authorization Records in DNS) lehnte Redmonds Sender ID ab, mit deren Hilfe Absender einer E-Mail identifiziert werden können. Grund für das Nein sei Microsofts Weigerung, auf den gesamten Patentschutz für Sender ID zu verzichten, heißt es in einer organisationsinternen Mitteilung.
“Die Arbeitsgruppe hat sich zuletzt dazu durchgerungen, dass die Patentansprüche nicht ignoriert werden sollten”, so Andrew Newton, einer der beiden Leiter der Gruppe. “Es ist unsere Meinung, dass die MARID nicht mit Algorithmen arbeiten sollte, die durch Patente geschützt sind.” Man sei aber durchaus bereit, die Gespräche wieder aufzunehmen, sollte sich Microsoft im Hinblick auf die Patentansprüche bewegen.
Vertreter der Open-Source-Community, darunter auch die Apache Foundation und der Linux-Distributor Debian, hatten die Freigabe der Sender ID unter Open Source gefordert. Microsoft wollte dagegen nur die freie Nutzung zusichern, will aber den Patentschutz an dem System nicht abtreten.
In Redmond reagierte man gelassen auf die Ankündigung der MARID. Die Entscheidung bedeute nicht das Ende für die Sender ID, man werde an der Technologie weiter arbeiten. Um die Quelle der E-Mails zu identifizieren, werde man sich jedoch künftig auf die hauseigene PRA (Purported Responsible Address) anstatt auf SPF (Sender Policy Framework) stützen. SPF wird vor allem von Open-Source-Providern eingesetzt. Man werde zwar weiter beide Varianten verbreiten, überprüft werde aber nur die PRA.
“Ich würde es als Limbo-Tanz bezeichnen”, sagte ein Microsoft-Sprecher. “Ich glaube nicht, dass die Entscheidung so ausgefallen ist, wie die Leute am Anfang erwartet haben. Grundsätzlich hat man aber das, was vorgeschlagen wurde. Hinzu kommt jetzt die Erhöhung von einem auf zwei Kontroll-Mechanismen.”
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