Die Begeisterung des US-Softwarekonzerns Sun Microsystems für Linux ist offenbar etwas abgekühlt. Wie US-Medien berichten, will das Unternehmen von seinen Plänen abweichen, das freie Betriebssystem für seine Desktop-Umgebungen zu verkaufen. Das sagte John Loiacano, Vicepresident von Suns Softwaresparte während der JavaOne-Messe.
Zwar werde das ‘Java Desktop System’ (JDS) als Produkt weiter bestehen – aber nun hauptsächlich auf Basis von Suns Betriebssystem Solaris und ausgerichtet auf Programmierer. “Unsere Strategie hat sich leicht verschoben”, so Loiacano. “Die Betonung auf JDS unter Linux wird nicht mehr so groß sein.”
Vor drei Jahren hatte das noch ganz anders geklungen. Damals hatte Sun-CEO Scott McNealy das Projekt mit großen Versprechungen gestartet – die Kombination aus Server und Linux-PCs werde wesentlich günstiger sein als entsprechende Microsoft-Lösungen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren werde ein Server mit 100 PCs rund 300.000 Dollar kosten, so McNealy. Später hatte Sun dann enthüllt, dass JDS auf Novells Suse-Distribution aufsetzt.
Analysten sehen in dem jetzigen Schritt eine logische Konsequenz der vergangenen Jahre. Sun habe es nicht geschafft seine Pläne umzusetzen, so Yankee-Group-Analystin Dana Gardner. Es sei aber durchaus möglich, dass Sun die Pläne nur auf Eis lege, bis die Zeit dafür reif sei. Die Problematik im Augenblick sei immer noch, dass sich Linux auf Servern gut verkauft, auf Desktops aber nur sehr schwer.
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