Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) hat die Fusion mit den kleineren Konkurrenten Iesy (Hessen), Ish (Nordrhein-Westfalen) und Kabel Baden-Württemberg abgesagt. Das Bundeskartellamt – das die Übernahmen genehmigen muss – habe “wiederholt negative Signale” gesendet, sagte ein Unternehmens-Sprecher. KDG wolle das Geschäfte jetzt in den Bundesländern ausdehnen, in denen es bereits tätig sei.
Das Kartellamt hatte bereits im August in einer vorläufigen Entscheidung moniert, das mit der Fusion ein Konzern entstehen würde, der den Markt für die Einspeisung von Rundfunk- und TV-Programmen in die Kabelnetze und für das digitale Abo-Fernsehen beherrschen würde. Bis zum 7. Oktober wollten die Kartellwächter endgültig entscheiden. Diesem Beschluss ist KDG jetzt zuvorgekommen – damit kann das Unternehmen die Fusion auch nicht mehr per Ministererlaubnis genehmigen lassen.
KDG betreibt nach eigenen Angaben die Kabelnetze in 13 Bundesländern und versorgt etwa 10 Millionen angeschlossene TV-Haushalte. Das Unternehmen hätte mit der Fusion im Wert von etwa 2,7 Milliarden Euro sieben Millionen Kunden gewonnen. Wie Kartellamtspräsident Ulf Böge der Nachrichtenagentur Reuters sagte, “ist der technische Fortschritt im Kabelnetz in der Vergangenheit vor allem durch kleinere Anbieter vorangetrieben worden”. Ein Kabelmonopol würde die Entwicklung eher bremsen, so Böge.
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