Apertum oder Godesys? Für so manchen Kunden war diese Frage vergleichbar mit der nach Microsoft-Nähe oder nicht. So zählte der von Microsoft unabhängige ERP-Anbieter ganze 70 Kunden, die allein in den vergangenen drei Monaten von dem Microsoft-Partner Apertum abgewandert sein sollen. Die Apertum-Umstellungen, die Godesys vorgenommen hat, zusammen mit einem neuen Referenzkunden und sogar drei Partnern, die von Apertum weg und zu Godesys hingegangen seien, sprechen eine deutliche Sprache über die Wettbewerbssituation in Deutschland.
Die viel zitierte Investitionssicherheit, so konstatiert Godesys, stehe nicht mehr im Vordergrund. Vielmehr gehe es um Branchen-Wissen und genau dies soll den Mainzern den Zulauf an Kunden gebracht haben. Godesys-Gründer und Vorstand Godelef Kühl nennt als Kundenbeispiel die Oldenburger Köthe AG, die auf den medizinischen Fachhandel spezialisiert ist und die sich im Dezember 2003 nach drei Jahren nun endgültig von Apertum verabschiedet hat. “Unzuverlässige Zahlen aus dem System, mangelhafte Möglichkeiten zur individuellen Einflussnahme auf das Programm, immer wieder Software-Versprechen, die nicht gehalten wurden, und vor allem stets neue Update-Schwierigkeiten; irgendwann war es dann wirklich gut”, nennen die Köthe-Projektleiter Susanna Folkens und Stephan Schultheis die Gründe.
Folkens weiter: “Als gebranntes Kind in Sachen Software-Implementierung war es sehr schwer für uns, eine neue Zusammenarbeit einzugehen und wieder Vertrauen zu fassen. Die dreimonatige Testphase von ‘SO: Business Software’ wurde daher ausgiebig genutzt, um Anbieter und Produkt genauestens unter die Lupe zu nehmen. Alle im Vorfeld gemachten Aussagen haben sich bewahrheitet – für uns eine völlig neue Erfahrung.”
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