Vertrieb darf nicht mehr zum Feierabend-Bier – dank GPS
Neue GPS-Funktionen in Vertriebler-Handys sind eine sinnvolle Angelegenheit, wenn der Chef den Bogen nicht überspannt.
Neue GPS-Funktionen in Vertriebler-Handys sind eine sinnvolle Angelegenheit, wenn der Chef den Bogen nicht überspannt. Dienste wie ‘Mobile Locator’-Service von der Firma Nextel geben den autorisierten Stellen in der Zentrale genaue Auskunft über den Standort eines Vertriebsmitarbeiters und können beispielsweise nervöse Kunden (“Wo bleibt er denn?”) mit diesen Informationen bedienen. Doch erste Datenschützer wehren sich.
Die Lokalisierungsdienste brummen bei den Anbietern, Xora Technologies zählt 1600 Unternehmen, die die Dienste gekauft hätten, sobald sie am Markt gewesen seien. Doch die Datenschützer grummeln, weil die Überwachung der Außendienstmitarbeiter gerade mit diesem Service besonders gut zu machen ist. Der Chef kann nämlich beim sogenannten ‘Geofences’-Dienst geographische Bereiche in einer beliebigen Stadt markieren, die der Vertriebler nicht betreten darf, widrigenfalls erhält der Chef eine Art von digitalem Alarm. Das Betreten von Parkanlagen oder Pubs zur Arbeitszeit – kaum getan, schon weiß die Fachabteilung darüber Bescheid. Scherzhaft meint ein Hersteller, es gebe aber noch keine Möglichkeiten, das Ganze mit entsprechenden Elektroschocks zu koppeln und überlässt den Anwendern die ethischen Fragen des Einsatzes.
Der Nutzen der Dienste ist hingegen marktwirtschaftlich vollkommen klar: Die Kundenfreundlichkeit kann besser gewährleistet werden, die Routen und Anfahrtswege für eine große Gruppe von Vertrieblern können viel zeit- und kosteneffektiver gestaltet werden, die Kunden sind in Notfällen durch nahebei arbeitende Experten, die schnell identifiziert werden können, besser geschützt.