Banken verschenken Profite wegen ID-Diebstahl

Briten, die Online-Banking machen, lassen wegen der zunehmenden Fälle von Identitätsdiebstahl mehr und mehr die Finger davon und steigen wieder um auf papiernen Bankverkehr. Das ergab jetzt auch eine Studie in Großbritannien, die von dem Sicherheitsunternehmen Entrust Europe in Auftrag gegeben worden war. Sie stützt ähnliche Ergebnisse aus Europa und USA.

Demnach, so berichtet die Tageszeitung The Times, haben 13 Prozent der regelmäßigen Online-Banking-Nutzer ihre Gewohnheiten im vergangenen Jahr geändert und das Web für Bankgeschäfte gemieden. In absoluten Zahlen sollen sich die Online-Bankgeschäfte um 3 Prozent reduziert haben, ebenfalls im genannten Zeitraum. Dadurch gehen den Banken mittelfristig Geschäfte verloren, die sich auch finanziell niederschlagen könnten, warnen die Experten von Entrust.

So habe der Online-Betrug die Banken im Jahresverlauf etwa 12 Millionen Pfund (18 Millionen Euro) gekostet – das wiederum wird von Banken wie Barclays heftig bestritten. Die Zahl der Online-Banker boome geradezu, so heißt es hier. Die Zahl von mehr als fünf Millionen Online-Bankern wachse täglich, zitiert die Times einen Sprecher der Bank.

Doch die Security-Fachleute führen an, dass in Ländern, in denen die Banken aufgrund der Gesetze gezwungen sind, sich mehr um ihre Sicherheit zu kümmern, auch weniger Kunden abspringen. Sie führen Deutschland als Exempel an. Hier hätten die Banken einfach ein besseres System zum Schutz vor Online-Betrug implementiert und das zeige sich allgemein in weniger Angst der Kunden. Andererseits, so Entrust-CEO Bill Conner, könnten die Finanzinstitute einen echten Schnitt mit besseren Systemen machen: Die Studie habe ergeben, dass 80 Prozent der Befragten sogar mehr Online-Banking machen würden, wenn die Security besser wäre. Das, so Conner, sei doch ein Wettbewerbsvorteil, der derzeit verschenkt werde.

Silicon-Redaktion

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