Bei IT-Services gibt es für das zweite Quartal eine gute und ein schlechte Nachricht. Das Marktforschungsinstitut Ovum hat jetzt Zahlen vorgelegt, die mit einer Ausnahme eigentlich optimistisch stimmen sollten. Jetzt zur schlechten Nachricht: Die Ausnahme ist Deutschland. Schleppendes Wirtschaftswachstum drückt hier auf die Stimmung.
Europaweit legten IT-Dienstleister zu; und zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber auch in Hinblick auf das Vorläuferquartal. So konnte etwa der amerikanische Dienstleister Accenture währungsbereinigt ganze 13 Prozent im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr zulegen, gefolgt von EDS mit 8 Prozent Wachstum in EMEA (Europe, Middle East, Africa). Aufgrund dieser Zahlen gibt sich Ovum optimistisch, dass für das Gesamtjahr bei den IT-Services ein Wachstum in Europa von 4 Prozent erreicht wird.
In der Beratung und bei der Systemintegration ist hingegen das Tal offenbar noch nicht durchschritten, wie die Marktforscher mitteilten. Und auch im Ländervergleich ergibt sich ein relativ einheitliches Bild. So könnten Service-Anbieter in ganz Europa aufholen, nicht aber in Deutschland. “Schäm dich, Deutschland”, mäkelt Antony Miller, Principal Analyst bei Ovum. Und macht vor allem die schleppende Wirtschaft in Deutschland als Ursache für die schlechten Zahlen aus.
Ein Aufschwung für die Dienstleistungsbranche sei erst dann möglich, wenn die Deutschen sich im großen Stil von ihrer IT trennten. Und auch hier sei “trotz beschwerlicher Arbeitsgesetze und langwieriger Verkaufszyklen” ein leichter Anstieg von Outsourcing-Aufträgen zu vermerken. Deutsche Großunternehmen seien – entgegen ihren Nachbarn in Großbritannien und Frankreich – immer noch sehr vorsichtig, was Outsourcing-Aufträge anbelangt.
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