Categories: SoftwareUnternehmen

Outsourcing hilft nur wenig beim Sparen

Mit IT-Outsourcing lässt sich offenbar bei weitem nicht so viel Geld sparen, wie viele Unternehmen hoffen. Das ergab eine Studie im Auftrag des französischen IT-Dienstleisters Unilog. Demnach wird der Wunsch nach einer deutlichen Reduzierung der Kosten meist nicht erfüllt. Parallel dazu meldet das zweitgrößte Bankhaus der USA, J.P. Morgan, dass man einen Großteil der IT wieder im eigenen Haus abwickeln wird, anstatt bei IBM. Das bedeutet das Aus für einen der größten bisher abgeschlossenen Outsourcing-Deals.
Wie die Unilog-Studie bestätigt, zeigt sich vor allem im Bezug auf die Einspareffekte eine große Differenz zwischen Anspruch und Realität. So erhoffe sich so mancher Outsourcing-Neuling Einsparungen von mehr als 50 Prozent, tatsächlich liegt die Kostenreduzierung bei maximal 20 Prozent. Da die Entscheider oft aus falschen Beweggründen zum Outsourcing greifen, würden sie zwangsläufig enttäuscht, so die Experten.

Weniger mit Enttäuschung als mit strategischen Überlegungen hat dagegen J.P. Morgans Ankündigung zu tun, die Zusammenarbeit mit IBM zu beenden. Hintergrund ist die Übernahmen der Bank One in diesem Jahr, die in der Vergangenheit mehr als eine Milliarde Dollar in die eigene IT gesteckt hat. “Bank One hat große Investitionen unternommen, auf denen wir aufbauen können”, sagte J.P. Morgan-CIO Austin Adams.

J.P. Morgan hatte den rund fünf Milliarden schweren Vertrag Ende 2002 für sieben Jahre abgeschlossen, der damals als Paradebeispiel für IBMs On-Demand-Strategie galt. Dennoch reagierte man bei Big Blue gelassen auf die neueste Entwicklung. IBM werde einer “der wesentlichsten Lieferanten des Bankhauses bleiben”, sagte eine IBM-Sprecherin. Auf die Bilanz soll sich das Ende des Deals sogar positiv auswirken.

Genau den entgegengesetzten Weg hat unterdessen die Regierung von Singapur eingeschlagen. Sie wird die komplette IT-Infrastruktur des Stadtstaates an Hewlett-Packard abgeben. 60 Prozent der Belegschaft in dem Bereich – das sind 23 Mitarbeiter – werden an den Konzern ausgelagert. Der verbleibende Teil wird der Regulierungsbehörde IDA unterstellt. Singapur erwartet sich von dem Deal Einsparungen von 1,2 Millionen Dollar.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

4 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

5 Tagen ago