Lange Zeit war es um Deutschlands berühmtesten Aufklärer, Oswald Kolle, recht still – doch die Sorge um das Liebesleben moderner Männer hat ihn nun wieder an die Öffentlichkeit getrieben. Dank des Internets würden sie sich lieber Pornos downloaden als eine Partnerin suchen. “Wir steuern auf eine Masturbationsgesellschaft zu”, so der 76-Jährige gegenüber der Frauenzeitschrift Woman. Durch das Internet habe Pornographie eine andere Qualität und vor allem Quantität bekommen, sie sei so zugänglich wie nie.
“Ich mache mir Sorgen um Männer, die mit runtergelassener Hose vor dem PC sitzen, schnell per Mausklick ihre Befriedigung bekommen und kein Interesse mehr an Partnerschaft haben.” So gebe es Websites, die einen Orgasmus in 30 Sekunden versprechen – solche Garantien gebe es im echten Leben nicht. “Viele Männer verlieren das Interesse daran, rauszugehen und zu verführen oder verführt zu werden. Warum sollten sie auch, wenn sie schon befriedigt sind?”
Offenbar ist es tatsächlich illusorisch zu glauben, die grenzenlose Web-Pornographie habe keinen Einfluss auf die Beziehung. Der Heidelberger Paartherapeut Ulrich Clement sagt: “Das Internet kann zu einem Fluchtbereich für Männer werden. Sie schaffen sich eine Welt jenseits der Partnerschaft.”
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