Mit neuem Support für gespeicherte Procedures, Trigger und Benutzerschnittstellen will der Hersteller MySQL seine gleichnamige Datenbank in der kommenden Version besser an Unternehmensanwendungen anpassen. Seit Januar 2004 ist die Version 5 im Alpha-Test. Ab Dezember werde die Software in die Beta-Phase treten und im März oder April 2005 wollen die Entwickler die Datenbank veröffentlichen. Trotz neuer Funktionen sehen sich die Schweden aber noch lange nicht in einer Liga mit Oracle.
“Diese kritischen Unternehmensanwendungen in die Datenbank zu integrieren hat MySQL einige Zeit gekostet”, erklärte Zack Urlocker, Vice President Marketing bei MySQL gegenüber britischen Medien. Das Problem sei gewesen, dass sonst die Performance der Datenbank bei Web-basierten Anwendungen gelitten hätte.
“Die meisten Entwicklungen trennen Business Logic und Anwenderschnittstelle, so dass diese Anwendungen eigentlich auf der Ebene der Application-Server besser aufgehoben sind als in der Datenbank”, erklärt Urlocker. “Wir aber wollten diese Procedures in die Datenbank implementieren, ohne sie allzu umfangreich zu machen und damit die Datenbank-Performance zu belasten.”
Die Entwickler hätten das Problem gelöst, indem sie eine Art Load Balancing mit verschiedenen Storage Engines erreichten. So können Anwendungen auf gespeicherte Procedures in der Datenbank zugreifen, ohne dabei anderen Abfragen im Weg zu stehen.
Die neuen Technologien machen die Open Source-Datenbank zwar gegenüber proprietären Herstellern wie Oracle, Sybase oder Microsoft konkurrenzfähiger, doch will der MySQL-CEO Marten Mickos hier auf dem Boden der Tatsachen bleiben: “Die Datenbank-Landschaft ist sehr umfassend und manche Bereiche können wir nicht unterstützen. Bestenfalls laufen wir Seite an Seite mit einer Oracle-Datenbank.” Für Web-Schnittstellen, Business Intelligence und Data-Warehouse-Anwendungen würde sich MySQL durchaus anbieten, oder wie es Kaj Arnö, Vice President von MySQL im Gespräch mit silicon.de formulierte: “Fliegen muss man nicht mit Kanonen töten.”
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