Während sich Branchengrößen aus IT und Einzelhandel mit Feuereifer auf RFID (Radio Frequency Identification) stürzen, setzen die Supermärkte in Deutschland bei ihren Innovationen noch ganz und gar auf den guten alten Barcode. Der Trend in den großen Lebensmittelmärkten geht zur Selbstbedienungskasse. Bei der bayerischen Premiere der Geräte hat sich eine Redakteurin von silicon.de in die Schlange der ersten Testkunden eingereiht.
“Die Bedienung ist kinderleicht”, verspricht Ulrich Hieber, Key Account Manager der Herstellerfirma NCR. Tatsächlich funktioniert der Selbstversuch problemlos. Kaffee und Schokolade werden einfach an einen Scanner gehalten, Obst wird auf einer integrierten Wage ausgewogen, zusätzlich müssen ein paar Informationen per Touchscreen eingegeben werden. Gezahlt wird mit EC- oder Kreditkarten. Damit bei der PIN-Eingabe niemand über die Schulter guckt, kann das Eingabe-Kästchen abgenommen werden, so dass sich der Kunde hinstellen kann wie er möchte.
Das Scannen funktioniert problemloser als man es von einer herkömmlichen Kasse gewohnt ist. Ein bi-optischer Scanner erfasst die Barcodes auf dem Artikel gleichzeitig von fünf Seiten, eine spezielle Software erkennt auch geknitterte Zahlenreihen.
Eine Einladung für Ladendiebe ist das System angeblich nicht. “Unsere Umfragen bei den Händlern zeigen das Gegenteil. Kein Händler hat mehr Schwund zu verzeichnen, bei jedem Dritten gingen die Diebstähle nach dem Einsatz der NCR FastLane sogar zurück”, sagt Hieber. Er stützt sich dabei auf Händleraussagen aus den USA, Asien und Europa – insgesamt gibt es dort schon mehrere hundert SB-Kassen.
Dabei wirkt sich die Selbstbedienungskasse angeblich nicht auf die Personalsituation aus, beteuert der Experte. “SB-Kassen haben keine Einsparungen von Personal zur Folge, sondern die Mitarbeiter können sich besser um die Kunden kümmern.” Gut möglich, dass diese Behauptung nicht nur eine Beruhigungspille für die Gewerkschaften ist. “Im Testmarkt Ratingen, der über 13 herkömmliche und vier SB-Kassen verfügt, werden an Spitzentagen zehn Prozent der Artikel über die SB-Kassen abgewickelt”, berichtet Real-Bezirksleiter Detlev Schach. Der Ansturm hält sich also in Grenzen.
Es gebe aber eine große Bereitschaft, die neue Technologie zu nutzen, egal in welcher Altersklasse und sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Allerdings würden ältere Menschen zögerlicher auf die SB-Kassen zugehen. Nicht nur zwecks möglicher Hilfestellung geht es deshalb an den Stationen nicht ganz ohne Personal. Über jeweils vier Kassen wacht ein Angestellter, der zum Beispiel das Alter von jugendlichen Alkohol-Einkäufern kontrolliert.
Auch Sonderabwicklungen wie Leergutbons oder Warengutscheine werden via Barcode abgewickelt. Bei NCR lässt man jedoch das Thema RFID nicht außer Acht. Die SB-Kassen wurden bereits in einer entsprechenden Testumgebung ausprobiert und können nach den Worten von Ulrich Hieber ohne größeren Aufwand auf die Funktechnologie umgestellt werden. Bis jedoch RFID-Tags den heutigen Barcode komplett abgelöst haben, werden nach seiner Meinung noch zehn Jahre vergehen.
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