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MySQL akzeptiert das IT-Establishment

Da “Oracle oft ein Overkill” sei, hat die beliebte Open-Source-Datenbank MySQL Zuwachs bekommen. Die Version 4.1 soll im Gegensatz zu den Vorgängern beides beherrschen, die Anpassungen in der anspruchsvollen Programmiersprache zulassen und den eingefahrenen Admins die gewohnten Schritte auf dem Level der Datenbanksprache erlauben. Das sagte MySQL Vice President Kaj Arnö im Gespräch mit silicon.de.
Er führte aus, dass darunter beispielsweise die Einführung von sogenannten verschachtelten Selects zu verstehen sei. “Damit haben wir uns an die Gewohnheiten der IT-Profis angepasst, sie kennen es einfach, in der Datenbanksprache mit Selects zu arbeiten und Anfragen damit zu verwalten”, sagt er. Ferner sei die Datenbankwelt mittlerweile so verbreitet, dass die Arbeit mit verschachtelten Selects häufig genug vorkomme. “Da ist es lästig, wenn keine Selects unterstützt werden.” Beispielsweise wird eine Sortierung der Anfrage “welche bayrische Stadt hat mehr Einwohner als München” auf dem binären Level über dieses Ausschlussverfahren in zwei Select-Schritten bewerkstelligt, also nach Einwohnern in München und anderen Städten – und daraus wird schließlich das Ergebnis abgeleitet.

Für Arnö ist diese Verwendung etablierter Methoden ein Zusatz, er betont, dass Technik-Freaks sich weiterhin in der darunter liegenden Programmiersprache bewegen können. “Wir werden eben langsam erwachsen und das hat, wenn wir mehr Großkunden für uns gewinnen wollen auch zur Folge, dass wir uns auf deren Gewohnheiten einstellen”, betont er. Mit solchen Anpassungen wolle MySQL die im Internet verbreiteten Listen mit Kritik an MySQL-Datenbanken deutlich verkürzen. “Diese Listen sind unserer Historie geschuldet – unsere Produkte werden weltweit unter die Lupe genommen und etwa 10 Millionen mal im Jahr heruntergeladen, da kommt auch einiges an Kritik zusammen, der wir uns gründlich und umfassend stellen wollen”, so Arnö.

Für ihn ist die Konkurrenz mit dem größten – und proprietären – Datenbank-Anbieter Oracle etwas Selbstverständliches. Dabei dürfte die noch relativ neue Partnerschaft  mit SAP über den Kauf der Datenbank MaxDB und gemeinsame Anpassungsprojekte für die Integration von MySQL in SAP-Umgebungen beträchtlich geholfen haben. Der schwedische Open-Source-Anbieter, der sein Geld zu 55 Prozent mit verwalteten Lizenzen, zu jeweils 25 Prozent mit Support und mit Training macht, bietet eigene Migrations-Tools, die den Oracle-Kunden den Sprung in die Open-Source-Welt erleichtern sollen. Er sagt: “MySQL kann nicht in jedem Fall eine Oracle-Datenbank ersetzen, das behaupten wir nun auch wieder nicht, aber man muss eine Fliege beispielsweise nicht immer mit einer Kanone töten.”

Silicon-Redaktion

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