Offenbar war Peoplesoft doch einer Übernahme weniger abgeneigt, als es ursprünglich den Anschein hatte. Lediglich die Bedingungen, die Oracle dem Unternehmen diktierte, hätten offizielle Gespräche verhindert, erklärte jetzt ein Peoplesoft-Board-Mitglied vor einem Gericht in Delaware.
So sei das erste Angebot “lächerlich gering” gewesen, sagte Steven Goldby vor Gericht aus. Doch daneben wurden auch noch andere Gründe deutlich, warum sich das Unternehmen gegen eine Übernahmen durch Oracle gewehrt hat.
So waren in dem Angebot auch Klauseln enthalten, die es dem Angreifer ermöglicht hätten, sich von der Übernahme wieder zurückzuziehen. Wäre das während öffentlicher Verhandlungen der Fall gewesen, hätte das Ansehen Peoplesofts immensen Schaden genommen, der sich dann auch finanziell schnell gezeigt hätte.
Gerade in dem Umfeld der Unternehmenssoftware ist das Vertrauen der Kunden sehr wichtig. Oracle hätte auf Zeit spielen können, um dann unvermittelt doch von der Übernahme zurückzutreten. Ein Massiver Kurssturz wäre die Folge gewesen, der dann schließlich doch die Tore zu einem noch billigeren Preis möglich gemacht hätte. “Wir hätten zusätzlich Vertrauen bei unseren Kunden verspielt”, erklärte Goldby.
Bei der Verhandlung in Delaware will Oracle über den Übernahme-Schutz von Peoplesoft verhandeln lassen, der derzeit unter dem Namen “Giftpille” gehandelt wird. Zudem, sollte sich das EU-Kartellamt gegen ein Verbot der Übernahme entscheiden, will Oracle sich richterlich bestätigen lassen, dass der Übernahmekandidat sein Kunden-Versicherungsprogramm stoppen muss.
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