Categories: Management

Intershop-Gründer wagt sich an neues Start-up

Intershop-Gründer Stephan Schambach macht mit einer neuen Geschäftsidee von sich reden. Mit seinem Start-up Demandware will er das Modell der Mietsoftware in die E-Commerce-Welt übertragen. Schambach verspricht seinen Kunden eine Art virtuellen Fertigshop, der so weit wie möglich individuell gestaltet werden kann.
Demandware existiert seit Februar dieses Jahres und arbeitet nach Angaben von Schambach derzeit mit fünf Pilotkunden. Offiziell will das Unternehmen seinen Service Anfang nächsten Jahres auf den Markt bringen. Im Bereich Enterprise-Software werden Miet-Modelle, wie sie zum Beispiel der CRM-Anbieter (Customer Relationship Management) Salesforce.com anbietet, von Branchenbeobachtern bereits seit längerem als Marktrevolution gepriesen. Bisher hatte sich mit diesem Ansatz aber noch niemand in den E-Commerce-Markt gewagt.

Bislang haben Unternehmen, die eine vielversprechende und maßgeschneiderte E-Commerce-Seite aufbauen wollen, im wesentlichen zwei Möglichkeiten. Entweder sie schaffen sich ein teures Computersystem an und stellen Leute ein, die es entsprechend ihren Wünschen einsetzen oder sie lassen sich von einer Hosting-Firma einen Shop ‘von der Stange einrichten’. Schambach: “Keiner dieser beiden grundlegenden Ansätze hilft mittelständischen Firmen wirklich weiter, die hochentwickelte Funktionen und ein Outfit wie Amazon.com wollen.”

Demandware biete eine dritte Möglichkeit. Man wolle vor allem Kunden ansprechen, die schnell eine E-Commerce-Seite aufbauen, aber die Software weder selbst machen wollen, noch mit einem 0815-Modell zufrieden sind. Das Start-up kombiniere stattdessen die Geschwindigkeit, die ein Host-Unternehmen bietet mit den Anpassungsmöglichkeiten einer speziell entwickelte Software, so Schambach. Dafür setze man neueste Technologien wie Grid-Computing und Webservices-Software ein.

Für ein Unternehmen mit 5 Millionen Dollar Online-Umsatz pro Jahr soll der Service zwischen 3000 und 5000 Dollar im Monat kosten. Der Preis ist davon abhängig, wie viele Kunden pro Stunde bedient werden. Forrester-Analyst Andrew Bartels bezeichnet dieses Angebot als vergleichsweise günstig. So liege der Preis für die E-Commerce-Software von Microsoft beispielsweise bei 25.000 Dollar pro Server. Für ein Rundum-Packet von ATG müsse man zwischen 100.000 und 200.000 Dollar hinblättern.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

19 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

22 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

3 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

4 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

4 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

5 Tagen ago