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Das solide Fundament nicht vergessen!

Mit Sicherheit: Effiziente Geschäftsprozesse sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Deren mehr oder weniger durchgängige Abbildung durch die IT ist ein wirkungsvoller Hebel, um die gesamte Performance einer Organisation zu steigern. Wer solche Potentiale aktivieren kann, schafft sich erhebliche Wettbewerbsvorteile. Wenn es beispielsweise gelingt, die Geschäftsprozesse flexibler zu gestalten, so dass sie neuen Marktanforderungen schneller angepasst werden können, wirkt sich das unmittelbar auf den Umsatz und die Marktanteile aus.
Kein Wunder also, dass viele Unternehmen in Technologien für so genanntes Business Process Management (BPM) investieren, die genau diese Flexibilität und Effizienz herstellen sollen. Entsprechend hoch ist das Wachstum in diesem Software-Segment. Das Thema ist neu, spannend und findet auch bei Nicht-IT-Vorständen Gehör, die die Geschäftsprozesse der Fachbereiche verantworten.

Eine andere Baustelle für die kommenden Jahre werden in diesem Zusammenhang sicherlich Investitionen in flexible Software-Architekturen sein. Denn viele der monolithischen Business-Software-Gebilde zur Unternehmenssteuerung erfüllen die Anforderungen an die Flexibilität heutzutage nicht. Als Konsequenz daraus bereiten sich SAP, IBM, Microsoft und Co. intensiv auf den “Krieg um die Plattform der Zukunft” vor.  Die Software-Plattform als Killer-Applikation.

Was bei der Euphorie über die neuen Baustellen leider allzu oft vernachlässigt wird, ist die Grundlagenarbeit auf operativer IT-Ebene. Ohne dass ein Unternehmen ein effizientes IT-Infrastruktur- und Service-Management eingeführt hat, ist der Einsatz von BPM-Technologien wenig sinnvoll. Denn genau wie ein Hochhaus ein stabiles Fundament braucht, erfordern komplexe und zugleich flexible Software-Gebilde eine stabile technologische Basis. Das gilt umso mehr, wenn quasi bei Bedarf kräftig an der Fassade gerüttelt wird und die Stockwerke hin und her getauscht werden sollen.

Alte und neue Baustellen

Die technologische Basis besteht in den Unternehmen neben den Business-Applikationen aus Datenbanken, Servern, Netzwerken, PCs etc. Der Zement, der diese Teile zusammenhält, sind die Management-Tools, die seit Jahren großenteils sehr ausgereift sind und den Mitarbeiter im Service-Leitstand die Arbeit erheblich erleichtern. Diese für den operativen Betrieb so wichtigen Technologien stehen viel seltener im Mittelpunkt des Interesses. Nichtsdestotrotz werden sie den Anforderungen der Unternehmen entsprechend weiterentwickelt – auch in Punkto Support von Geschäftsprozess-Management.

Um die Performance der Geschäftsprozesse auch auf Applikations- und Systemebene sicherstellen zu können, wurden die Management-Tools beispielsweise um entsprechende Monitoring-Funktionen ergänzt. Dabei werden alle für einen Geschäftsprozess wichtigen Komponenten in ihren Abhängigkeiten dargestellt und überwacht. Damit erfüllen die Management-Tools eine wichtige Support-Funktion für die BPM-Lösungen, die viele Unternehmen zur Modellierung der Geschäftsprozesse einführen wollen.

Wer systematisch an das Thema Business Process Management herangeht, kommt an den klassischen IT-Management-Tools, die üblicherweise als ‘System- und Netzwerkmanagement-Software’ (NSM) bezeichnet werden, nicht vorbei. In vielen anstehenden BPM-Projekten dürften sogar die ersten Investitionen in bisher nicht vorhandene NSM-Lösungen fließen. Denn eine umfassende Anwenderstudie, die im Herbst 2003 von Lünendonk und TechConsult durchgeführt wurde, zeigt gerade in den  prozessorientierten IT-Management-Disziplinen wie Change Management oder Service Level Management noch erheblichen Nachholbedarf.

Dass Unternehmen über Themen wie Business Process Management die geschäftliche Ebene besser mit der IT verbinden wollen, ist sehr positiv. Denn an dieser Schnittstelle entstehen nach wie vor große Reibungsverluste – sowohl bei der technischen Umsetzung als auch im Dialog zwischen IT- und Nicht-IT-Vorständen. Ohne eine solide technische und operative IT-Basis sind Ansätze wie BPM oder Service-orientierte Architekturen jedoch “auf Sand gebaut”.

Silicon-Redaktion

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