Sun will weitere Produkte offenlegen
Sun Microsystems denkt derzeit darüber nach, neben dem Betriebssystem Solaris auch noch andere Enterprise-Produkte unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen.
Sun Microsystems denkt derzeit darüber nach, neben dem Betriebssystem Solaris auch noch andere Enterprise-Produkte unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen. Das soll in einer ähnlichen Weise geschehen, wie mit dem Projekt Looking Glass oder mit Java 3D. Daneben könnte Sun auch verschiedene Preisgruppen für das Open-Source-Solaris einführen.
“Wir haben diverse Möglichkeiten aber wir können noch nicht sagen, für welche sich Sun entscheiden wird”, erklärte Jonathan Loiacono, Executive Vice President Software bei Sun. Einzig Java selbst scheide aus diesen Überlegungen aus. Denn das seien die Kronjuwelen des Unternehmens. Denkbar sind daher die SPARC-Architektur, Java Enterprise und das Java Desktop System.
Seit diesem Sommer gibt Sun in kleinen Dosen immer wieder Informationen über die Open-Source-Version des eigenen Unix-Derivates. Unklar ist bislang noch immer für welche Lizenz sich der Hersteller entscheiden wird. Zeitweise war das Lizenzmodell der Mozilla-Foundation im Gespräch. “Es gibt keine Lizenz für alle Anwendungen”, erklärte jetzt Loiacono. “Es gibt die GPL, NPL, CDDL und eine Reihe von anderen Möglichkeiten. Wir sind auf der Suche nach einem Modell in der Mitte.”
Die ‘Common Development and Distribution License’ (CDDL) wurde von Sun mehr oder weniger für Solaris entwickelt und jetzt der Open-Source-Initiative zur Prüfung vorgelegt. Dabei würde sich CDDL auch für andere Software-Produkte wie zum Beispiel Middleware eignen, erklärte Loiacono. So könnten noch 2005 sämtliche Middleware-Produkte des Unternehmens unter diese Lizenz gestellt werden, so der Sun-Manager. Dadurch hätten auch Entwickler außerhalb von Sun die Möglichkeit mit an der Software arbeiten. Künftig werde das Unternehmen aber im großen Stil auf Subskriptions-Lizenzen setzen.
Loiacono erklärte, dass für Solaris auch mehrere Modelle und Preisgruppen denkbar seien. So etwa eine Version zur freien Verfügung, eine andere mit beschränktem Support-Angebot und eine Version, bei der viele zusätzliche Dienste mit angeboten werden. Dabei könnten dann sicherheitsrelevante Aktualisierungen, Dienste für Web- oder Telefon-Support enthalten sein. Sun könne so den Anwendern “verschiedene Preis-Spektren” anbieten.