Die Zahl der betrügerischen Webseiten ist rapide gestiegen. Pro Monat tauchten rund 50 Prozent mehr solcher Seiten auf, berichtet Websense Security Lab. Der Großteil davon sind jedoch keine klassischen Phishing-Seiten, die meist vorgeben zu einer Bank oder einem Kreditkarteninstitut zu gehören. Die neue Form der Betrugsseiten gaukelt unschlagbar günstige Produkt- oder Service-Angebote vor und entlockt den Nutzern auf diesem Weg vertrauliche Daten.
“Diese neuere Sorte hochentwickelter gefälschter Websites verbreitet sich zunehmend und treibt die Gesamtzahl der Betrugsfälle im Internet in die Höhe”, so Dan Hubbard, Director für Sicherheits- und Technologieforschung bei Websense. “Diese Betrugsseiten haben es nicht auf eine spezielle Marke abgesehen, wie das bei Phishing-Attacken und -Seiten der Fall ist.”
Am häufigsten würden solche Websites für Medikamente, Hypotheken oder Privatkredite werben. In dem Moment, in dem Interessenten ein Produkt bestellen oder einen Kreditantrag vorlegen, schnappt die Falle zu und die Daten werden an Online-Ganoven weitergeleitet. Die meisten Betrugsseiten werden außerhalb der USA gehostet, am beliebtesten sind China, Südkorea, Brasilien und Osteuropa.
Nach den Worten von Hubbard gibt es inzwischen mehr solcher Betrugs- als klassische Phishing-Seiten. Das liege vor allem daran, dass sie mit durchschnittlich 8,5 Tagen eine längere Lebensdauer hätten. “Das gibt ihnen eine Chance, es auf den Index der Suchmaschinen zu schaffen”, so der Experte. Phishing-Sites hielten sich dagegen nicht länger als drei Tage im Netz.
Da die Hacker in ihren Betrugsmethoden immer raffinierter würden, werde sich das Problem in der Zukunft noch verstärken. Zudem verheiße die Partnerschaft zwischen Spammern, Phishern und den Betreibern der Betrugsseiten für die Zukunft nichts Gutes. “Sobald Geld im Spiel ist, werden die Attacken immer durchdachter. Diese Betrüger entwickeln neue Techniken und ihre Präzision sowie Kreativität nimmt ständig zu.”
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