Ein Leben passt auf ein Terabyte
Egal ob Bücher, Schallplatten oder internationale Cola-Dosen – Sammel-Fanatiker müssen sich meist mit einer Schneeschaufel einen Weg durch das Zimmer bahnen, das ihre Schätze beherbergt.
Egal ob Bücher, Schallplatten oder internationale Cola-Dosen – Sammel-Fanatiker müssen sich meist mit einer Schneeschaufel einen Weg durch das Zimmer bahnen, das ihre Schätze beherbergt. Anders ist das bei dem 70-jährigen Computer-Veteran Gordon Bell. Er sammelt sein Leben – in digitalisierten Daten. Unter dem Namen ‘My Life Bits’ ist das Ganze inzwischen ein Projekt am Microsoft-Forschungszentrum.
Alles, was Gordon Bell besitzt, produziert und erlebt wird von ihm digitalisiert und inzwischen mit einer speziell entwickelten Software verwaltet. Bücher, Artikel, Musik, Videos, Fotos, Dokumente, Verträge, Orden, Fotos, Radiosendungen und Telefonate werden von Bell eingescannt und weiter bearbeitet. Das Verwaltungs-System ermöglicht auch eine zielgerichtete Suche, zudem können die einzelnen Dateien miteinander verknüpft werden.
Angefangen hat Bell seine digitale Sammlung im Jahr 2000, inzwischen hat er 40 Gigabyte an Daten gesammelt. Monatlich kommt rund ein Gigabyte dazu. Für ein ganzes Leben würde man nach Meinung des Wissenschaftlers ein Terabyte brauchen.
Dank seiner digitalen Sammelwut konnte Bell in den vergangenen Jahren 30 Meter Aktenregale und deren Inhalt entsorgen. Das schaut zwar aufgeräumt aus – der besondere Charme einer aus Ägypten importierten Cola-Dose oder des ersten Liebesbriefes geht durch die steril-digitale Ordnung freilich verloren.