Yahoo macht Reibach mit Verkauf von Google-Anteilen
Noch hat man sie im Ohr, die Skeptiker, die angesichts des Google-Börsengangs nichts gutes prophezeiten.
Noch hat man sie im Ohr, die Skeptiker, die angesichts des Google-Börsengangs nichts gutes prophezeiten. Doch das Geschäft mit den Anteilsscheinen an der Suchmaschine scheint sich zu lohnen – besonders für die Konkurrenz. So hat Yahoo kurz nach dem Börsenstart im August ein Viertel seiner Beteiligungen an Google verkauft – auch dank dieser Transaktion konnte Yahoo seinen Gewinn im dritten Quartal vervierfachen.
Von Juli bis September verdiente Yahoo 253 Millionen Dollar, gegenüber 65 Millionen im selben Zeitraum des Vorjahres. Der Gesamtumsatz legte um 154 Prozent auf über 900 Millionen Dollar zu. Neben dem lukrativen Geschäft mit den Google-Aktien war vor allem eine Steigerung des Online-Werbegeschäfts für die guten Zahlen verantwortlich.
“Die positivste Überraschung war die Suchmaschinenwerbung”, sagte Analyst Mark Mahaney von American Technology Research. Yahoo-Chef Terry Semel verwies auf die beschleunigte Einführung von neuen Produkten und Dienstleistungen. Im Berichtszeitraum sei der sechste Umsatzrekord in Folge verbucht worden. Die Geschäftsentwicklung bei Yahoo gilt als Stimmungsbarometer für die gesamte Online-Werbebranche und auch für Google, das in diesem Monat erstmals seit dem Börsengang Zahlen vorlegen wird.
Yahoo kündigte außerdem einen Wechsel an der Spitze seines Europa-Geschäfts an. Neuer Präsident von Yahoo Europe werde der Franzose Pierre Chappaz, als operativen Geschäftsführer bestellte Yahoo Dominique Vidal. Beide kommen von dem französischen Internetdienstleister Kelkoo, der im März von Yahoo für knapp 600 Millionen Dollar übernommen wurde.