Jede vierte US-Firma arbeitet mit Raubkopien
Nach allgemeinen Vorurteilen verfolgen Raubkopierer ihr Geschäft in der Regel zu Hause, in abgedunkelten Räumen.
Nach allgemeinen Vorurteilen verfolgen Raubkopierer ihr Geschäft in der Regel zu Hause, in abgedunkelten Räumen, um ihre Errungenschaften dann auf zwielichtigen Flohmärkten zu verscherbeln. Doch die meisten Täter sitzen nach einer Studie der ‘Business Software Alliance’ (BSA) ganz wo anders – nämlich im Büro an ihrem Schreibtisch. Die Experten gehen davon aus, dass in den USA in jeder vierten Firma mit illegaler Software gearbeitet wird.
Paradoxerweise gaben knapp 90 Prozent der 1500 Umfrageteilnehmer gleichzeitig an, dass Raubkopien “ein Risiko sind, dass ein Unternehmen nicht auf sich nehmen kann”. Obwohl man sich in den Firmen der Gefahr also durchaus bewusst ist, wird unlizenzierte Software eingesetzt. Die Gründe dafür sind vielfältig, sagen Branchenvertreter.
“Jemand kann es schlicht und ergreifend deswegen machen, weil es finanziell günstiger ist”, sagt Mike Gildea von Technologierat in Northwest Pennsylvania. So könnten sich zum Beispiel zwei Angestellte eine Disk teilen, ohne dafür eine zweite Lizenz zu beantragen. Ein Konflikt mit dem Gesetz könne auch bereits dadurch entstehen, dass das Betriebssystem eines Computers aufpoliert wird. Das Gesetz stehe hier nicht in Einklang mit den Anforderungen im Arbeitsalltag.
Wie die Studie außerdem ergab, richten sich Angestellte von Unternehmen, die Richtlinien für den Umgang Software-Lizenzen aufgestellt haben, häufiger nach dem Gesetz. Sie sind meist weniger bereit, P2P-Software am Arbeitsplatz zu dulden oder Raubkopien als Sparmöglichkeit vorzuschlagen.
Bisher haben nach BSA-Angaben 60 Prozent der US-Firmen solche Richtlinien. Die Organisation vertritt die digitalen Sicherheitsbelange von 24 Firmen, darunter Microsoft, Adobe und Cisco. Auf ihrer Website bietet die Business Software Alliance eine kostenlose Software, mit dem Unternehmen den Einsatz von Raubkopien in ihrem Haus überprüfen können.