Während die letzten Präsidentschaftswahlen in den USA per Lochkartensystem abgewickelt und computergestützt ausgezählt wurden, sollen die anstehenden Wahlen nicht zu einer solchen Lachnummer werden – dank E-Voting. Doch was im Jahr 2000 hängen gebliebene und stimmenverfälschende Papierschnipsel waren, könnten dieses Jahr ganz simple Kniffe sein. Kniffe, die jeder durchschnittlich begabte Hacker beherrschen soll. Dieser Meinung sind die Kritiker des E-Voting-Systems, das bei der Wahl zwischen George W. Bush und John Kerry eingesetzt werden soll.
“Viele denken, dass dies eine Lösung für die Probleme ist, die wir im Jahr 2000 hatten, aber jetzt wird langsam klar, das dies Voting-System seine ganz eigenen Schwierigkeiten hat”, sagt Sean Greene, Research Director bei dem Marktforschungsunternehmen Electionline. Die jetzt angeschafften Touch-Screens waren bereits mehrmals bei den Testläufen durch mangelnde oder zu große Empfindlichkeit aufgefallen, meldet Reuters.
Der Vorteil ist aber, dass das System behindertengerecht ist, das war eine Voraussetzungen, die die Richtlinie ‘Help America Vote Act’ im Jahr 2002 verlangt hatte. Aber die knapp 4 Milliarden Dollar, die die Regierung für die Gesamtanschaffung beiseite gelegt haben soll, rechnen sich vielleicht nicht: Kürzlich zeigte ein Hacker im US-Fernsehen, wie man aus einer einzigen abgegeben Stimme mit ein paar Befehlen 10.000 Stimmen machen kann. Dafür seien nur einfache Rechenschritte notwendig, sagte er. Der Fehler wird nach Regierungsangaben untersucht. Am 2. November müssen diese Fragen beantwortet und die Fehler behoben sein – spätestens. Denn an diesem Tag wird gewählt.
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