Freund oder Feind? – Handschlag zwischen Microsoft und Google
Auf dem heiß umkämpften Markt der Internetsuche schaukelt sich seit Monaten ein Konkurrenzkampf zwischen Microsoft und Google hoch.
Auf dem heiß umkämpften Markt der Internetsuche schaukelt sich seit Monaten ein Konkurrenzkampf zwischen Microsoft und Google hoch. Gerade waren Branchenbeobachter noch überzeugt, dass sich die Situation zuspitzt, da überraschen die Unternehmen mit einer Kooperation. Ab sofort gibt es deshalb ein Google-Suchtool auf der Microsoftsite zum Download.
Der Schachzug soll Redmond dabei helfen sein Windows XP unter die Leute zu bringen. Dafür wurde Googles ‘Deskbar’ in Redmonds ‘Partner Pack for Windows’ integriert, eine Sammlung von Produkten dritter Unternehmen, von Microsoft als “ultimatives Applikations-Packet” gepriesen.
Der Deskbar fügt ein Suchfenster in die Windows-Taskleiste ein, dadurch kann ein Anwender das Web mit Google durchstöbern, ohne dafür einen Browser zu starten. Dieses friedliche Miteinander erstaunt vor allem vor dem Hintergrund, dass Microsoft gerade an der Beta-Version seiner Suchmaschine MSN Search arbeitet und Ende des Jahres eine eigene Desktop-Suche herausbringen will.
“Von Zeit zu Zeit arbeiten wir mit Microsoft zusammen und das ist ein Beispiel dafür”, so der lapidare Kommentar von Google-Sprecher Steve Langdon. Aus Redmond heißt es zur Begründung, man habe das Google-Tool integriert, weil es für Microsoft-Technologien entwickelt wurde. “Microsoft ist erfreut, dass Google das Potential der Windows-Plattform und des Dotnet-Framework erkannt hat und es für die Verbreitung großartiger Suchanwendungen einsetzt”, so ein Microsoft-Sprecher.
Für Joe Wilcox, Analyst bei Jupiter Research, ist die Zusammenarbeit der Unternehmen ein Beispiel dafür, dass Google sowohl ein Partner von Microsofts großer Windows-Abteilung sein kann und gleichzeitig ein Konkurrent von MSN – einer vergleichsweise kleinen Einheit des Softwareriesen.
“In den vergangenen Monaten hat Microsoft jede Menge Bekehrungsarbeit in Sachen XP geleistet”, so Wilcox. “Teilweise, indem auf die Möglichkeiten von Partnerprodukten verwiesen wurde, die die Fähigkeiten des Betriebssystems erweitern. Die Produkte im Partner-Packet stehen in Einklang mit diesem Ansatz.”