Categories: SoftwareUnternehmen

Salesforce-Chef nennt SAP und Microsoft altbacken

Der Gründer und CEO des Mietsoftware-Unternehmens Salesforce.com, Marc Benioff, sieht einen neuen Goldrausch im Silicon Valley heraufdämmern – aber nur mit neuen Modellen für die IT-Industrie. In einem Interview mit dem Spiegel kritisierte er namentlich die Konkurrenzunternehmen Microsoft und SAP wegen ihrer Lizenzmodelle scharf. Beide Unternehmen hätten es versäumt, ihre Strategie auf das Internet auszurichten und böten veraltete Software an.
Er sagt, SAP habe in den letzten fünf Jahren weniger für Kunden und Innovation getan als irgendein anderes Unternehmen. “Deren große Erfindung ist es, ihre Software SAP R3 in mySAP umbenannt zu haben, mehr nicht”, so Benioff. SAPs Software für Kundenbeziehungsmanagement (CRM) werde aufgrund ihrer schlechten Qualität praktisch von keinem Anwender ernsthaft genutzt. “Nicht mal SAPs eigene Verkäufer nutzen es. Wir wissen, dass einige Leute von SAP stattdessen heimlich unsere Software laufen lassen – die haben einen falschen Firmennamen und lassen das über ihre Kreditkarte laufen.” Die Absatzzahlen für CRM bei SAP zweifelt er offen an: “Ich verstehe es einfach nicht. Wem verkaufen die das? Das erscheint mir bizarr. Wer hat dieses Zeug geordert und wo ist es hin?”

Gegen Redmond gerichtet sagt er: “Wenn jemand deren Kundenbeziehungssoftware verwenden will, dann muss er alles kaufen, was die herstellen. Und es läuft nur mit Microsoft PCs und Servern, mit nichts anderem.” Als hoffnungslos veraltet bezeichnete er den CRM-Ansatz von Microsoft. Da die entsprechende Software lange vor dem Internet entwickelt worden sei, tauge sie nicht für die heutige Zeit und ihre Ansprüche.

Das Nachsehen habe der Kunde, so Benioff: “Viele von denen haben von den Microsofts und SAPs lange Zeit gesagt bekommen: Wir haben alles im Griff, macht Euch keine Sorgen, wir geben euch Deckung. In den meisten Fällen sind diese Kunden belogen worden. Die Zukunft liegt in webbasierten Programmen wie dem unseren.” Die Kunden hätten keinen Appetit auf teure Softwarepakete und würden daher lieber bei Bedarf Softwareleistung abonnieren.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

2 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

5 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago