Mit sechs Klagen gegen insgesamt einige hundert Spammer wollen die vier größten Anbieter von Online-Diensten in den USA den elektronischen Werbemüll eindämmen. Grundlage für die Klagewelle von AOL, Earthlink, Microsoft und Yahoo ist das neue Anti-Spam-Gesetz, das in den USA seit Anfang des Jahres gilt. Nach Angaben der Kläger stehen einige der größten Spammer der USA auf der Anklageliste.
Die meisten Anklagen wurden dabei gegen Unbekannt erhoben. In einer gemeinsamen Aktion wurden jedoch auch einige der Spam-Absender ausfindig gemacht, hieß es. So klagt Yahoo gegen die beiden Pornographie-Anbieter ‘Coast Exotics Entertainment Group’ und ‘Epoth’. Sie finden immer neue Wege, um ihre schlüpfrigen Werbebotschaften an Spam-Filtern vorbeizuschleusen.
Microsofts Rechtsabteilung konzentriert sich derweil auf Spammer, die E-Mail-Adressen von Hotmail-Usern nutzen, um ihre Identität zu verschleiern. Die Klagen von Earthlink richten sich vor allem gegen Anbieter von Medikamenten, die nach US-Recht nur unter ärztlicher Aufsicht weitergegeben werden dürfen. AOL hat sich den Kampf gegen ‘Spim’ auf die Fahne geschrieben, also Spam, das über Instant Messanger versendet wird.
Die vier Unternehmen koordinieren ihre Aktivitäten im Rahmen der Anti-Spam-Allianz, die im April 2003 gegründet wurde. Die ersten Klagen gegen Spammer hatte die Vereinigung im März dieses Jahres eingereicht. Selbst wenn es gelinge nur eine Handvoll Spammer aus dem Verkehr zu ziehen, sei das ein großer Erfolg, so die Unternehmen. Experten gehen davon aus, dass nur eine relativ geringe Zahl an Menschen für den weltweiten Werbemüll im Netz verantwortlich ist.
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