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Geschlossene Internet-Cafes – und die Wirtschaft blutet

Die Schließung von Internet-Cafes hat eine direkte Auswirkung auf die Ökonomie eines Landes und im Falle von China bedeutet dies möglicherweise mittelfristig eine Verlangsamung des Wirtschaftsbooms. Zu dieser Erkenntnis kommt das Marktforschungsunternehmen Nielsen/NetRatings, das sich den Blick für das Internet freihält.
“Wenn man so vielen Leuten den Zugang zum Web verwehrt, kann es nicht ausbleiben, dass der Fortschritt deutlich verlangsamt vonstatten geht”, warnt die Retail-Analystin Heather Dougherty. China hatte allein in diesem Jahr insgesamt 1600 Internet-Cafes geschlossen und den Betreibern eine Gesamtstrafe von zwölf Millionen US-Dollar auferlegt – bis jetzt. Der Grund liegt für die Regierung in der Gefahr einer Verherrlichung pornografischer, gewalttätiger oder ähnlicher Inhalte.

Diese Bestrafung aber, so Dougherty, könne den Erfolg im E-Commerce für China in weite Ferne rücken. Schließlich zählt das bevölkerungsreichste Land der Erde derzeit 87 Millionen Web-User. Aus chinesischer Sicht ist die Strafkampagne gerechtfertigt, weil das “gesunde Wachstum des Internets durch Glücksspiel, Pornografie, Gewalt und ähnliche Probleme” aufgehalten werde, wie es aus dem Wirtschaftsministerium in Peking heißt.

Dougherty hat jedoch nicht nur die chinesische Binnenmarktentwicklung per Web im Auge. Die restriktive Politik der chinesischen Regierung habe auch eine abschreckende Wirkung auf westliche Industrievertretungen und Expansionswillige aus aller Welt. Industrievertreter in Deutschland sprechen beispielsweise davon, dass es gerade im Mittelstand immer lauter diskutiert werde, nach China statt nach Polen zu expandieren. Diese Entwicklung könnte gefährdet werden.

Silicon-Redaktion

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