Mit einem neuen Paketdienst will der frühere Vorstand der Deutschen Post, Dieter Seegers-Krückeberg, seinem früheren Arbeitgeber das Leben schwer machen. Gemeinsam mit mehreren Managern aus der Transportbranche werde er in den kommenden Tagen einen neuen Paketdienst in Deutschland gründen, berichtet die Welt und beruft sich dabei auf vertraute Kreise. Zahlreiche Großkunden seien an einer Zusammenarbeit mit dem neuen Dienstleister interessiert.
Mit Hilfe neuer Technologien wie RFID will der Paketdienst kostengünstiger arbeiten als der Staatskonzern, dessen Frachtzentren aus den 90er Jahren als veraltet gelten. So könnten mit RFID-Tags einzelne Schritte beim Transportablauf, zum Beispiel bei der Sortierung der Pakete, eingespart werden. Ein weiteres Plus sollen bessere Services sein, wie eine schnellere Zahlungsabwicklung per Nachnahme oder eine Zustellung auch in den Abendstunden.
Um von Beginn an profitabel arbeiten zu können, sind nach Einschätzung von Branchenexperten mindesten 20 Millionen Pakete notwendig. Entscheidend seien dabei die Kunden im mittleren Feld – sie könnten mit der Post nicht die Rabatte großer Versender aushandeln.
Seegers-Krückeberg hatte die Deutsche Post nach einem Streit mit Konzernchef Klaus Zumwinkel verlassen. “Man muss sich nur das Wachstum von Paketdiensten wie DPD oder deren Umsatzrenditen anschauen, dann sieht man, wie interessant der Markt ist,” sagte Seegers-Krückeberg gegenüber der Tageszeitung Die Welt. Konkreter wollte er allerdings nicht werden. Post-Vorstand Peter Kruse hatte die Gerüchte bereits Ende Oktober gegenüber dem Blatt kleingeredet: “Die Leute wissen nicht, wovon sie reden.”
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