München: Bedrohliche Linux-Patente kommen unter die Lupe
Das US-Unternehmen ‘OSRM’ will untersuchen, auf wen die 50 Linux-Patente zurückgehen, die als Gefahr für die Linux-Umstellung in der Münchner Stadtverwaltung im Gespräch waren.
Das US-Unternehmen ‘Open Source Risk Management’ (OSRM) will im Rahmen einer Studie – dem ‘Patents and Prior Innovations Project’ – untersuchen, auf wen die 50 Linux-Patente zurückgehen, die als Gefahr für die Linux-Umstellung in der Münchner Stadtverwaltung im Gespräch waren. München hatte wegen der umstrittenen Patente die Linux-Migration gestoppt und diese erst nach einem zusätzlichen Gutachten fortgesetzt.
“Wir wollen dokumentieren, dass die wirklichen Erfinder oft nicht die sind, auf die die Patente eingetragen sind”, sagte Daniel Egger, OSRM-Chairman, dem Branchendienst Internetnews. Diese Dokumentation könne für die Stadt München sowie das Europäische Parlament hilfreich sein, wenn es über die Softwarepatente debattiere. “Wir wollen Linux in Europa sichern und in den USA eine Atmosphäre schaffen, die eine Reform des Patent-Systems ermöglicht”, so Egger. Der Report solle im Januar vorliegen.
OSRM hatte im August mit einer Studie für Aufsehen gesorgt, nach der Linux gegen 283 Patente verstößt. Das Unternehmen bietet eine Art Rechtschutzversicherung für den Fall an, dass Unternehmen wegen der Verwendung von Linux verklagt werden. Auf der OSRM-Gehaltsliste steht auch Pamela Jones, die auf der Site ‘Groklaw’ den Streit SCO gegen Linux dokumentiert.