Unabhängig voneinander haben zwei Analysten vor Sicherheitsrisiken in Googles noch recht junger Desktop-Suche gewarnt. Kritisch könne es vor allem dann werden, wenn das Tool eingesetzt wird, während ein Nutzer via VPN (Virtual Private Network) mit seiner Firma verbunden ist. Dadurch könnten Informationen im Zwischenspeicher landen, auf die dann auch Unbefugte durch das Suchtool Zugang hätten.
“Die Unternehmen müssen sich der möglichen Sicherheitsbedrohung bewusst werden, die von einer unternehmensweiten Installation der Software ausgeht und dementsprechende Nutzer-Richtlinien festlegen”, sagte Meta-Group-Analyst Timothy Hickernell gegenüber internetnews.com.
Mit Hilfe von Googles Desktop-Suche können Nutzer Dokumente, Tabellen, E-Mails und Webseiten, die bereits auf einem PC geöffnet waren, durchsuchen. Dafür greift das Tool auf gecachte Versionen des Webinhalts zurück – diese können aber auch sensible Unternehmensinformationen beinhalten, die auf einem Server gespeichert sind und auf die durch ein Web-Interface zugegriffen wurde. “Ein nachfolgender User kann dann die gespeicherten Informationen einsehen”, so Hickernell.
Unterdessen hat Google die Zahl seiner durchsuchten Seiten verdoppelt. Wie das Unternehmen mitteilte, werden jetzt acht Milliarden anstatt wie bisher vier Milliarden Seiten durchkämmt. Die Ausweitung des Index kommt nur wenige Tage nachdem Microsoft die Beta-Version seiner MSN-Suche herausgebracht hat – und mit fünf Milliarden indexierten Seiten Google ursprünglich überboten hatte.
Michael Robertson, Chef des Linux-Distributors Linspire – früher bekannt unter dem Namen Lindows – ist unterdessen überzeugt davon, dass in Zukunft vor allem in Betriebssysteme integrierte Suchfunktionen eine große Rolle spielen werden. Sein Unternehmen hat Ende Oktober mit ‘Hot Word’ eine Suchfunktion in das neueste Linux-Update integriert. “Ich bin zuversichtlich, dass es nicht mehr lange dauert, bis ein Besuch bei Google.com genauso überflüssig und altmodisch sein wird, wie sich einen Film in der Videothek auszuleihen”, so Robertson.
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