Die Tatsache, dass IBM immer mehr Geld als Dienstleister macht, steht für den Wandel des Konzerns. Jüngstes Beispiel dafür ist ein Outsourcing-Vertrag, den IBM mit der britischen Bank Lloyds TSB abgeschlossen hat. Für eine Laufzeit von sieben Jahren und einen Wert von 969 Millionen Dollar soll der Konzern der Bank beim Telefonieren und Kommunizieren helfen.
Interessant ist dabei vor allem die Technik, die die Bank nun über IBM beziehen will: Es handelt sich um VoIP-Lösungen (Voice over IP) für alle Zweigstellen und auch die Geldautomatenanbindungen. Da IBM diese Lösungen aber nicht selbst herstellt, kommen Partner wie der Netzwerker Vanco aus Neu-Isenburg ins Boot. Dieser wiederum hat im Rahmen des Outsourcing-Bündels zu einem Volumen von rund 40 Millionen Dollar einen ebenfalls über sieben Jahre laufenden Vertrag mit einem Service-Provider abgeschlossen. Vanco übernimmt die Netzwerkintegration und das Management und muss dabei die Technologien unterschiedlicher Carrier integrieren, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
IBM tritt aber bei diesem Geschäft als alleiniger Technikpartner auf, der die kombinierten und integrierten Lösungen der anderen Partner fertig angepasst an den Kunden weitergibt. Da die Bank sich auf Hochgeschwindigkeits-Leitungen umstellen will, ist einiges an Umbau vonnöten. Sowohl Sprache als auch Daten sollen künftig störungsfrei und schnell über das IP-basierte Netz laufen. Die Glasfasertechnik kommt zunächst von Anbietern wie Vitesse Networks.
In der letzten Ausbaustufe, also in 20 Monaten, sollen die Geldautomaten, Call-Center, wie auch die 70.000 Telefonanschlüsse mit der VoIP-Technik funktionieren und die Netzwerkkosten für die Bank deutlich senken. Für die anderen europäischen Banken ist dieser Vertrag besonders spannend, da Lloyds TSB sich als erstes Institut in diesem Ausmaß in die Richtung VoIP-Umbau wagt. Lloyds hat bereits angekündigt, das am Netzwerk einzusparende Geld in bandbreitenhungrige neue Technik wie beispielsweise Portale umsetzen zu wollen.
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