Peking lässt Microsoft-Deal platzen

Die Stadtverwaltung von Peking hat einen Auftrag an Microsoft gestoppt. Der 3,5 Millionen Dollar-Deal würde sich nicht an die Vorgabe halten, vor allem einheimische Unternehmen zum Zuge kommen zu lassen, ließ die Regierung der Volksrepublik wissen und übte zusammen mit lokalen Anbietern entsprechend Druck auf die Entscheidungsträger aus.
Wie die Financial Times berichtete, sollte Microsoft die Stadtverwaltung mit Windows und Office ausrüsten. Der Vertrag war am 17. November bekannt gegeben worden. Daraufhin wurde ein Vertreter des Ministeriums für Technologie und Wissenschaft aktiv und erklärte: “Die Stadtverwaltung ignoriert nationale Sicherheit und Interessen.”

Die Regierung Chinas ist gegenüber Microsoft-Produkten aus Sicherheitsgründen skeptisch. Sie vermutet oder befürchtet, dass verborgene Funktionen im Betriebssystem zum Beispiel bei einer kriegerischen Auseinandersetzung dazu ausgenutzt werden könnten, um Regierungsgeheimnisse auszuspähen. Daher der Verweis auf die Sicherheitsinteressen des Landes. Auf der anderen Seite versucht die Regierung auch mit Open-Source-Produkten die heimische Software-Industrie zu stärken.

Für Microsoft ist diese Nachricht ein großer Rückschlag. Denn nur ein verschwindend kleiner Anteil der von Privatanwendern oder Unternehmen eingesetzten Software-Produkte wird in Asien legal lizenziert. Daher haben Verträge mit Regierungsbehörden zum einen sehr großen symbolischen Charakter, sind aber für Unternehmen wie Microsoft eine der Haupteinnahmequellen in diesen Regionen.

Silicon-Redaktion

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