Um das eigene Geschäft in Deutschland so profitabel wie möglich zu gestalten, setzen Europas Mobilfunkanbieter derzeit auf äußerst unterschiedliche Strategien. So kündigte O2 steigende Investitionen in die UMTS-Technologie an, Vodafone geht mit aggressiver Preispolitik massiv auf Kundenfang und T-Mobile fährt erst mal einen Sparkurs. Vor allem O2 hat im harten Wettbewerb der Netzbetreiber Boden gut gemacht.
In den kommenden fünf Jahren würden in Deutschland 3 bis 3,5 Milliarden Euro investiert, sagte O2-Chef Rudolf Gröger. Rund zwei Drittel davon sollten in den Aufbau von UMTS-Netzen und -Angeboten fließen. “Das sind 1,5 Milliarden Euro mehr als wir ursprünglich geplant haben”, so Gröger. In diesem Zuge werde O2 bis Ende des Geschäftsjahres im März rund 400 weitere Arbeitsplätze schaffen.
Für das vergangene Quartal meldete O2 351.000 Neukunden, Vodafone schaffte es auf 620.000. Hintergrund ist, dass der britische Konzern weiter mit Subventionen für Handys und Tarif-Sonderaktionen um Marktanteile kämpft. “Mir ist jeder Kunde lieb, weil er Umsatz und Ergebnisbeitrag bringt”, formuliert Vodafone-Deutschlandchef Jürgen von Kuczkowski die Strategie.
Unterdessen sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, sein Konzern werde nicht mehr jedem Kunden hinterher rennen. Das macht sich auch bei den Neuverträgen bemerkbar, mit 300.000 lag T-Mobile im abgelaufenen Quartal noch hinter O2. Analysten bewerten diesen Rückschlag jedoch nicht als problematisch. “Die Telekom fokussiert sich derzeit auf die Marge, was durchaus sinnvoll ist”, sagte HVB-Analyst Thomas Friedrich.
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