Die israelische Gedenkstätte ‘Yad Vashem’ veröffentlicht ihre Datenbank mit Holocaust-Opfern. Die Liste mit dem “Versuch die Namen und Lebensgeschichten aller Juden, die während der Shoah umgekommen sind zu sammeln”, wie es auf der Website der Datenbank heißt, ist künftig über das Internet zugänglich. Die Initiatoren rufen auf, entsprechende Informationen, Fotografien, Geschichten oder anderes Material an das Archiv weiterzuleiten. Sie erhoffen sich dadurch, mehr Daten und Namen zusammen zu bekommen.
In der ‘Central Database of Shoah Victims` Name’ wurden seit 1953 Informationen über Millionen Holocaust-Opfer zusammengetragen. Diese basieren auf historischen Dokumenten, aber auch auf Zeugenaussagen von Freunden und Verwandten der Verfolgten. Eine Beta-Version der Online-Datenbank ist seit geraumer Zeit online. Offizieller Start ist der 22. November. Die Namen einzelner Opfer können über ein intelligentes Suchsystem gefunden werden, das zum Beispiel Schreibweisen verschiedener Sprachen erkennt.
Die Initiatoren des Projektes hoffen durch die Online-Präsenz auf weitere 2 Millionen Datensätze. Die Gedenkstätte prüft nach eigenen Angaben sehr genau die erhobenen Daten. Sie lädt aber ausdrücklich auch dazu ein, eventuell gefundene Fehler zu melden. “Millionen Namen, die in historischen Dokumenten auftauchen, wurden noch nicht identifiziert oder in die Datenbank aufgenommen; viele weitere Namen verbergen sich noch in den Erinnerungen der Überlebenden oder deren Familien”, teilt Yad Vashem mit.
Die Gedenkstätte wurde 1953 von der israelischen Regierung angelegt, um die Erinnerung an den Holocaust über Forschung und Erziehung in einer zentralen Organisation zusammenzuführen. Das Projekt der Datenbank begann etwa 1990 mit einem Budget von 22 Millionen Dollar. Bislang konnten nur Besucher der Gedenkstätte vor Ort auf diese Liste zugreifen. Jetzt ist sie weltweit zugänglich.
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