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2005 wird ein hartes Jahr für IT-Manager

Noch lange bevor die Silvesterkorken knallen, steht jetzt schon fest, dass 2005 für die IT-Verantwortlichen dieser Welt ein turbulentes Jahr wird. So sind trotz langer Vorankündigung viele Manager erschreckend schlecht auf die gesetzlichen Regulierungen vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Zeitschrift Economist im Auftrag von Mercury Interactive durchgeführt hat. Problematisch ist demnach auch die wachsende Komplexität der Anwendungsumgebungen, und auch die Frage nach der richtigen Outsourcing-Strategie bleibt ein Dauerbrenner.
Gerade in Bezug auf die anstehenden Regulierungsbestimmungen seien viele IT-Manager nicht genug auf die neuen und geplanten Richtlinien vorbereitet. “Allerdings liegen Welten zwischen den einzelnen Branchen, wenn es darum geht, inwieweit die Unternehmen sich den neuen Herausforderungen stellen können”, sagte Peter Prestele, Managing Director Central Europe bei Mercury bei der Vorstellung der Ergebnisse in München.

“So zeigen sich beispielweise Finanzdienstleister und Pharmaunternehmen sehr problembewusst und gut vorbereitet, während sich Telekommunikationsbetriebe und Versorgungseinrichtungen sehr unsicher darüber sind, in welchem Maße die branchenübergreifenden Neuregelungen ihre IT betreffen.”

So hätten beispielsweise 43 Prozent der Finanzdienstleister gewusst, dass der Sarbanes-Oxley-Act (SOX) ihre IT-Operationen entscheidend beeinflussen wird. Bei den Versorgungsbetrieben und Telekommunikationsunternehmen war nur 1 Prozent auf diesem Wissensstand. Allerdings betrifft SOX nur Unternehmen, die auf dem US-Markt aktiv sind. Für die Studie wurden jedoch 758 IT-Manager aus Europa, dem Mittleren Osten und Asia/Pacific befragt.

“Die Applikationslandschaft hat sich in den vergangenen 18 bis 24 Monaten dramatisch geändert”, beschreibt David Murphy, Vice President für Unternehmensentwicklung, ein weiteres Top-Thema für 2005. “IT- und Business-Manager arbeiten mit Webservices oder Service Oriented Architecture, die sowohl Geschäftsprozesse als auch Applikationsumgebungen wie Dotnet oder J2EE betreffen – das ermöglicht schnelle, maßgeschneiderte Entwicklungen. Das Endresultat ist jedoch ein Mischmasch aus alten, vorgefertigten, individuellen oder vom Netzwerk gelieferten Anwendungen.”

Rund 50 Prozent der Befragten gaben deshalb Application Management auf Rang eins oder zwei ihrer Prioritätenliste für Investitionen in 2005 an. Dabei bezeichneten 60 Prozent der CIOs das Testen von Applikationen als sehr wichtig für die Qualitätssicherung, nur 37 Prozent der Unternehmen setzen jedoch auf automatisierte Testverfahren. Die verbleibenden 63 Prozent testen auf herkömmlichen Weg – oder offenbar gleich gar nicht. “Das ist fast, wie wenn man ein neues Automodell ungetestet auf die Straße schickt”, so der Kommentar von Managing Director Prestele.

Beim Thema strategisches Outsourcing zeichnet sich unterdessen deutlich eine Verschiebung der Prioritäten ab. ” Die Haltung gegenüber Outsourcing ist reifer als noch vor ein, zwei Jahren”, sagt Prestele. “Es geht den Unternehmen mittlerweile nicht mehr nur um Kostensenkung, sondern nahezu im gleichen Maße auch um Verbesserungen im Bereich Expertenwissen und Qualitätsverbesserung.”

Deutschland nimmt hier jedoch eine Sonderposition ein. Immerhin 80 Prozent der IT-Manager sehen hierzulande den Hauptzweck des Outsourcing nach wie vor darin, ihrem Unternehmen weitere Ausgaben zu ersparen. Und noch eine Besonderheit bietet Deutschland bei diesem Thema im internationalen Vergleich: So fürchten 56 Prozent der hiesigen IT-Chefs schlechte Presse, wenn durch das geplante Outsourcing möglicherweise Arbeitsplätze verloren gehen. Europaweit verschwendet nur jede dritte Verantwortliche einen Gedanken an diesen Nebeneffekt.

Silicon-Redaktion

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