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On Air: Anbieter hoffen auf Handy-TV

Verbotene Liebe und die Tagesschau, MTV und – möglicherweise spezielles Handy-TV wartet auf den gemeinen Mobilfunkbenutzer in den kommenden Jahren. Und der wird bis 2006 auch darauf zugreifen wollen. Spielfilme in voller Länge dagegen machen die User weniger an, vermuten Experten.
In Deutschland hat Nokia den Test gemacht: 80 Prozent möchten TV-Funktionen im Handy haben und wären gar bereit bis zu zwölf Euro pro Monat für diesen Dienst zu zahlen. Einer Untersuchung des Mobilfunkanbieters Ericsson zufolge können sich 40 Prozent für visuelle Handydienste erwärmen. Das bedeutet für die Anbieter, die Voraussetzungen zu schaffen. Und das wollen sie nun verstärkt tun, weil sie in der logischen Weiterentwicklung des Mobilfunks den TV-Service als den nächsten großen Schritt ansehen, so die Nachrichtenagentur Reuters.

Schon heute ist es möglich, Fernsehbilder auf dem Handy abzubilden. Allerdings gelingt das bislang nur mit Highspeed-Geräten, die für bis zu zwölf Euro pro Stunde loslegen. Für den Massenmarkt muss aber eine neue Technologie her, die bezahlbar ist. Den Standard gibt es schon. Er heißt ‘Digital Video Broadcasting-Handheld’ (DVB-H) und nutzt klassische Frequenzen, die derzeit von analogen TV-Stationen benutzt werden. Trotzdem muss sich der Benutzer ein neues Handy kaufen, größer und mit entsprechender Antenne dran, die das Signal auch empfangen kann.

Sollte diese Hürde einmal genommen sein, und daran zweifelt niemand, dann könnte der Anwender aus 20 bis 50 verschiedenen Sendern auswählen, prognostiziert Nokia. Weil durchschnittlich aber nur für 15 Minuten die Handy-Glotze angeschaltet wird, werden es ganze Spielfilme schwer haben. Nachrichten oder Musikkanäle haben dagegen gute Karten, immer in der Tasche des Benutzers dabei zu sein. Und lange wird es sicherlich nicht dauern, bis spezielle, auf Handys zugeschnittene TV-Formate ihre Informationen an den Mann und die Frau bringen.

Silicon-Redaktion

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