Die Zeit drängt: Digitale Pässe kommen trotz fehlender Sicherheit
Noch ein paar Mal schlafen, dann ist 2005 und der digitale Pass kommt, in Europa wie in den USA diskutieren Kritiker und Befürworter aber weiter über dessen Sicherheit.
Noch ein paar Mal schlafen, dann ist 2005 und der digitale Pass kommt. In Europa wie in den USA diskutieren Kritiker und Befürworter aber weiter über dessen Sicherheit. Sollten die Regierungen die neue Passgeneration wirklich einführen, wird die Kritik kaum verhallt sein, denn noch tüfteln die Spezialisten an Mechanismen, die ein unbefugtes Auslesen der Informationen verhindern sollen.
Die Vorschläge zur Absicherung klingen nur bedingt vertrauenswürdig. So soll zum einen der Zugriff auf den Chip erst dann möglich sein, wenn der Pass aufgeklappt ist. Zum anderen will man die alte und neue Technologie miteinander verbinden und den bestehenden und integrierten OCR-Code als zusätzliche Hürde vor dem freien Blick auf den Funkchip einbauen, berichtet ORF online.
Zumindest auf europäischer Seite hangelt man sich außerdem immer noch an den Standards für die Chips entlang. Immerhin haben sich die Verantwortlichen jetzt für eine Spezifikation entschieden, die das Auslesen auf maximal zehn Zentimeter beschränkt. Das soll aber wiederum nur solange gelten, bis die neuen Chips mit Längenrestriktionen bis zu einem Meter größere Datenmengen übertragen können.
Unterdessen lässt die US-Regierung jede Kritik an den neue Pässen von sich abprallen. Die ACLU (American Civil Liberties Union) fordert eine zusätzliche Verschlüsselung, da möglicherweise auch Unbefugte bis auf eine Entfernung von zehn Metern Zugriff auf die integrierten Chips haben könnten. Sprecher der Administration Bush setzen einer Kodierung aber entgegen, dass es für andere Länder dann schwieriger würde, die Pässe auszulesen, wenn sie nicht über die gleichen Standards und Lesegeräte wie die USA verfügten.
Und auch in den USA kommt die Idee mit einer Metallkappe auf, in die die Pässe hineingelegt werden können. Letztlich muss man aber ehrlich sein und um die Gefahr des Auslesens wissen. Wer sich Zugang zu den gespeicherten Informationen verschaffen will, der wird es auch schaffen, unabhängig davon, ob das Dokument zugeklappt ist oder nicht. Die Terroristenjagd wird komplexer und der Privatmensch wird wieder auf ein kostbares Stück Privatsphäre verzichten müssen.