Nur noch per Minderheitsbeteiligung will sich IBM im eigenen PC-Geschäft engagieren. Den Löwenanteil soll Lenovo halten und die Rechtsform der neuen Geschäfte ist ein amerikanisches Jointventure. Diese Informationen will das Wall Street Journal aus mit den Verhandlungen betrauten Kreisen erfahren haben.
Sogar der Preis soll durchgesickert sein: Zwei Milliarden Dollar ist den Chinesen der Anteil an dem traditionsreichen PC-Geschäft wert. Das ist aber gerechnet auf die zehn Milliarden Dollar, die das Geschäft jedes Jahr umsetzt, nicht allzu viel, so das Blatt. IBM soll im Rahmen seiner Anteile das Geschäft mit begleitenden Services rund ums PC-Business und die Finanzierungsaufgaben behalten. Die eigentliche Fertigung der PCs hatte IBM bereits vor drei Jahren ausgelagert.
Für Big Blue könnte diese Art der Lastenverteilung lukrativ werden, da die Millionen der bereits ausgelieferten und noch kommenden PCs gewartet werden müssen. Auch das Finanzierungsgeschäft, bei dem ein Unternehmen gegenüber den Geschäftskunden wie eine Art Bank auftritt, um Großprojekte umsetzen zu helfen, dürfte einiges abwerfen.
Den New Yorker Gerüchten zufolge soll Lenovo das Zentrum des neuen Jointventure in Raleigh, North Carolina, ansiedeln. Dort befindet sich jetzt IBMs PC-Forschungszentrum. Etwa 2500 Mitarbeiter bei IBM sind von der Umstrukturierung betroffen. Dell und Hewlett-Packard sind bereits in den Startlöchern, um die Kunden, die – wie Analysten prognostiziert hatten – nicht umsatteln wollen, aufzufangen.
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