Neben Google, Oracle und Sun Microsystems sorgen sich verschiedene Unternehmen wegen einer Reihe von Web-Service-Patenten, die nach einer Firmenpleite unter den Hammer kommen sollen. Wer auch immer den Zuschlag erhält, könnte versuchen mit Patentverletzungsklagen Profit zu machen, so die Befürchtung der Unternehmen.
Eine Lösung des Problems könnte in der Nonprofit-Organisation CommerceNet liegen. Die Unternehmen hinterlegen bei der Organisation Mittel, die dann zu einem Pool zusammengefasst werden. Sollte CommerceNet den Zuschlag für die 39 Patente erhalten, so würden diese stillgelegt. Ansonsten gehen die Summen zurück an die Einzahler.
Die Patente decken verbreitete Methoden ab, wie etwa Geschäftsdokumente über das Netz ausgetauscht werden. Sie stammen aus dem bankrotten Unternehmen Commerce One, das derzeit liquidiert wird. Auch Microsoft und IBM haben die Methoden in eigenen Produkten integriert. Experten sind nervös und fürchten, dass möglicherweise der Käufer die gesamte Web-Services-Industrie unter Druck bringen könnte.
Der Trend zu sogenannten spekulativen Patentübernahmen ist in den USA ungebrochen. Investmentfirmen, die meist nur zu diesem einen Zweck gegründet werden und im Hintergrund nicht selten große Investmenthäuser haben, kaufen Patente aus Firmenpleiten und versuchen dann aus Verletzungsklagen Profit zu schlagen. Die Patente von Commerce One könnten bis zu 10 Millionen Dollar wert sein, urteilte ein Patentexperte. Offenbar bestehen in diesem Fall lukrative Aussichten. Die Forderungen könnten in die Milliarden gehen. Schließlich sind mit IBM und Microsoft auch dicke Fische im Netz.
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