Die größte Gefahr in der Waffenkiste der Terroristen sind nicht atomare, biologische oder chemische Keulen, sondern der Cyberterrorismus. Davon ist zumindest der frühere CIA-Direktor Robert Gates überzeugt. Als Beispiel nannte er den ‘I love you’-Virus, der im Jahr 2000 Computersysteme auf der ganzen Welt außer Gefecht gesetzt hatte.
“Wenn ein Teenager-Hacker von den Philippinen über Nacht für die US-Wirtschaft einen Schaden von zehn Milliarden Dollar anrichten kann, indem er einen Virus in Umlauf setzt – stellen Sie sich vor, was ein hochentwickelter, kapitalkräftiger Angriff auf die Computerbasis unsere Wirtschaft auslösen könnte”, sagte Gates, der vor über zehn Jahren das CIA verlassen hat, während einer Terrorismus-Konferenz in den USA.
Bereits vor sechs Jahren habe die CIA gemeinsam mit der Nationalen Sicherheitsbehörde einen Praxistest durchgeführt und dafür 50 Computerspezialisten engagiert. Sie sollten herausfinden, wie schwer es ist, das nationale Elektrizitätsnetz lahm zu legen. Die Gruppe habe lediglich zwei Tage benötigt, um einen Weg zu finden, der das ermöglicht hätte, so Gates.
“Ich spreche davon, wie man die US-Wirtschaft in die Knie zwingen kann.” Das Internet ist eine ideale Zielscheibe, weil die Hightech-Ökonomie des Westens in den weniger entwickelten Teilen der Welt als Bedrohung empfunden werden könnte.
“Wir heißen schnelle und sogar revolutionäre Veränderungen willkommen”, so der ehemalige CIA-Chef. “Für diese Regionen sind sie jedoch hochgradig störend und bedeuten sogar eine immense Bedrohung für die dortige Lebensart.”
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