Das Wachstum des Suchmaschinenbetreibers Google sorgt nicht nur für gute Stimmung unter den Anlegern, sondern auch für Kritik von Seiten der Datenschützer: Über das reichhaltige Angebot des Suchmaschinen-Giganten, das vom Mail-Dienst über einen Blogging-Service bis hin zu Plänen für einen eigenen Bezahldienst reicht, würden zu viele persönliche Informationen bei dem Unternehmen zusammenlaufen, das derzeit an der Börse 80 Milliarden Dollar wert ist.
“Google entwickelt sich zu einem der größten Risiken für die Privatsphäre”, erklärt Chris Hoofnagel, Rechtsanwalt der Forschungseinrichtung EPIC (Electronic Privacy Information Center) gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press. Über die verschiedenen Dienste und zusammen mit Suchanfragen, die mit IP-Adressen der Nutzer abgespeichert werden, ließen sich persönliche Vorlieben, Gewohnheiten und Verhalten wie in einem Puzzle zusammensetzen, etwa um Werbung zielgenauer platzieren zu können. Auch gesteht das Unternehmen ein, dass Daten aus verschiedenen Angeboten miteinander in Verbindung gebracht werden können, verschweigt aber, wie lange solche Informationen gespeichert werden.
Für Google ist die Erhebung von Nutzerdaten Mittel zum Zweck. Google-CEO Eric Schmidt erklärte, dass dem Unternehmen der Spagat zwischen Funktionalität und der Wahrung der Privatsphäre der Nutzer optimal gelänge. Dass Google bessere Sicherheitsvorkehrungen trifft als andere Internet Service Provider, glaubt Hoofnagel. Seine Kritik zielt dementsprechend nicht vornehmlich auf möglichen Missbrauch der Daten durch Google ab. Er sieht die riesigen Informationsmengen als mögliche Beute von Gesetzeshütern oder Kriminellen. So könnten etwa im Rahmen von Strafverfolgungen Daten nach oder bei Gerichtsverhandlungen öffentlich gemacht werden.
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