Linux-Forscher bekommen über zwei Millionen Euro von der EU
Mit einer gemeinsamen Initiative wollen Unternehmen und Institutionen aus ganz Europa komplexe Open-Source-Projekten vereinfachen.
Mit einer gemeinsamen Initiative wollen Unternehmen und Institutionen aus ganz Europa komplexe Open-Source-Projekten vereinfachen. In den kommenden zweieinhalb Jahren werde man Entwicklungs- und Management-Tools entwickeln, um Kosten und Komplexität von Linux-basierten IT-Vorhaben deutlich zu reduzieren, hieß es in einem gemeinsamen Statement der Teilnehmer. Die Europäische Union unterstützt das EDOS-Projekt (Environment for the Development and Distribution of Free Software) mit 2,2 Millionen Euro, die Teilnehmer selbst steuern noch einmal 1,6 Millionen Euro dazu.
Die Tools richteten sich vor allem an Berater, die für ihre Kunden spezielle Versionen von Linux-Projekten entwickeln, sagte Stefane Fermigier, CEO bei Nixeo, einer französischen Softwarefirma, die sich ebenfalls an EDOS beteiligt. Zudem wolle man die Entwicklungs-Zyklen für Linux-Anbieter verkürzen.
In erster Linie werden sich die Forscher auf zwei Anwendungen konzentrieren. Eine davon soll Systementwicklern dabei helfen, Software-Komponenten, die über ein Netzwerk verteilt sind, leichter zu installieren und integrieren. Das Besondere ist nach Fermigiers Worten auch der geplante Vertriebsweg via Peer-to-Peer. Normalerweise würden solche Anwendungen von einer CD oder einem FTP-Server heruntergeladen.
Bei dem zweiten Tool soll es sich um eine automatisierte Test-Suite handeln. “Ein Linux-Betriebssystem zu testen oder jede andere große Anwendung auf Open-Source-Basis ist ein zeitaufwendiges Unterfangen. Teil unseres Plans ist es, Applikationen zu entwickeln, mit denen solche Tests effizienter und schneller werden.”
Die EU unterstützt das Projekt im Rahmen der grundsätzlichen Bemühungen, den IT-Standort Europa zu stärken. Zu den Teilnehmer gehören das französische Institut für Computerwissenschaften (INRIA), die Universitäten von Zürich und der Linux-Distributor Mandrakesoft.