Mit Firefox und Thunderbird hat die Mozilla Foundation in Redmond für heftiges Bauchgrimmen gesorgt.
Der Browser und das E-Mail-Programm sind jedoch nur zwei der Projekte, die Bill Gates die Suppe versalzen sollen. Im Frühjahr kommt eine neue Version der ‘Mozilla Internet Suite’, für den Sommer ist unter dem Projektnamen ‘Lightning’ ein Konkurrent zu Outlook angekündigt.
Die Mozilla Internet Suite ist eine Art Super-Firefox. Anwender können mit der Suite viele Dinge auf einmal erledigen. Wie etwa E-Mails verschicken, HTML-Code editieren, im Web surfen, Newsgroups abonnieren oder per IRC (Internet Relay Chat) chatten.
Die erste Version der Suite wurde 2002 veröffentlicht. Damals arbeiteten die Mozilla-Entwickler noch für AOL. Im Juli 2003 war damit Schluss. Die Entwickler trennten sich von AOL und gründeten die Mozilla Foundation.
Seitdem war es Politik der Foundation, sich mehr auf einzelne Projekte wie Firefox und Thunderbird zu konzentrieren. Der Code der Suite galt als unübersichtlich und zu umfangreich. Nach dem Erfolg von Firefox 1.0 und Thunderbird 1.0 will Mozilla jetzt der Suite neues Leben einhauchen.
Gegenwärtig ist die Mozilla Suite in der Version 1.7.5 erhältlich. Diese wird im Frühjahr jedoch durch die Version 1.8. abgelöst, sagte Asa Dotzler, Release Coordinator von Mozilla, in US-Medien. Bis dahin sollen auch Firefox 1.1 und Thunderbird 1.1 herauskommen.
In der Mozilla-Suite soll besonders das Modul Gecko verbessert werden, so Dotzler. Gecko ist eine so genannte ‘Rendering Engine’. Das Modul liest CSS- und HTML- Textdateien ein und gibt sie auf dem Bildschirm als Animation, Grafik oder Text aus.
Was mit Gecko passiert, ist nicht nur für die Mozilla-Suite wichtig. Gecko wird in vielen Browsern eingesetzt, so etwa in den Linux-Programmen Galeon, Epiphany, Konqueror und Skipstone sowie im Mac OS X-Programm Camino.
Neben der Mozilla-Suite dürfte noch ein anderes Projekt für Schlagzeilen sorgen: Lightning. So heißt die Entwicklergruppe, die ein Konkurrenzprodukt zu Outlook entwickelt. Outlook Express, dessen abgespeckte Variante, hat mit Thunderbird bereits einen Rivalen erhalten.
Durch Lightning werden Thunderbird und Mozillas Kalender-Programm Sunbird zu einem neuen Programm zusammengelegt. Der Namen der Software steht noch nicht fest. Klar ist dagegen, das die Version 1.0 Mitte des Jahres auf den Markt kommen soll.
Outlook dürfte noch aus einer anderen Ecke unter Druck geraten. Dafür sorgt Mitch Kapor. Der ist sowohl Chairman der Mozilla Foundation als auch Chef der ‘Open Source Applications Foundation’ (OSAF). Die arbeitet mit Hochdruck an Chandler, einer weiteren Open-Source-Alternative zu Outlook.
Marktbeobachter sind derweil gespannt, ob Mozilla mit seinen neuen Projekten den Erfolg des Firefox wiederholen kann. Der wurde Anfang November veröffentlicht und bis Ende Dezember etwa zwölf Millionen Mal heruntergeladen. Nach Angaben des Internetdienstleisters OneStat.com sank der Marktanteil von Microsofts Internet Explorer Ende November auf etwa 89 Prozent. Im Juni hatte er noch bei 95 Prozent gelegen.
Zudem sucht Mozilla nach neuen Jagdgründen. So soll Firefox auch auf mobilen Geräten Platz finden. Das ist Ziel des Projektes Minimo, das erst kürzlich eine Finanzspritze von Nokia erhalten hat. Mozilla verhandelt außerdem mit OEM-Herstellern (Original Equipment Manufacturer), die Mozilla-Software zusammen mit ihrer Hardware ausliefern wollen.
Nach Outlook könnte Redmonds neues Betriebssystem Longhorn das nächste Ziel von Mozilla sein. So haben Mozilla-Entwickler und Programmierer des Open-Source-Projektes Gnome über einen gemeinsamen Schlachtplan beraten. “Es wird aber sehr schwierig, die beiden Teams dazu zu bringen, in dieselbe Richtung zu arbeiten”, sagte Bruce Perens vom Desktop Linux Consortium.
Die Open-Source-Entwickler haben jedoch einen mächtigen Verbündeten – die Zeit. Microsoft hat das Veröffentlichungsdatum von Longhorn mehrfach verschoben. Das Betriebssystem erscheint jetzt wohl frühestens in der ersten Hälfte 2006.
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