Für indische Outsourcing-Firmen ist Europa Neuland. Nur acht Prozent des Umsatzes kommt aus dieser Region, 71 Prozent sind es dagegen aus den USA. Outsourcing-Größen vom Subkontinent sehen Europas Rückständigkeit beim Offshore-Outsourcing deshalb als ungenutzte Wachstumschance.
“Europa bietet uns große Expansionschancen”, sagt Natarajan Chandrasekaran, Executive Vice President bei Indiens größtem IT-Dienstleister TCS. Dabei habe Deutschland das größte Potential. Um Sprachbarrieren und die recht geringe Risikobereitschaft der Europäer zu umschiffen, haben die meisten großen IT-Dienstleister Entwicklungszentren in Osteuropa etabliert, zuletzt Satyam Computer Services in Budapest.
Die Standorte sollen vor allem Kundschaft aus Deutschland, Frankreich und den Beneluxländern anziehen. “Wegen der Nähe, der kulturellen Vertrautheit und den Sprachkenntnissen bevorzugen Kontinentaleuropäer eindeutig Osteuropa für Offshoring”, so Paul Laudicina von der Management-Beratung A.T. Kearney. Das Konzept scheint aufzugehen. Im Dezember konnte TCS mit einem Auftrag von Ferrari einen starken Imagegewinn verbuchen. Bei der Entwicklung der Rennmotoren werden künftig auch indische Ingenieure mitmischen.
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