Wenn das meiste im teils versunkenen New Orleans auch noch nicht wieder funktioniert: Das was irgendwie möglich ist, wird möglich gemacht. In der Stadt, die durch den Hurrikan Katrina im September verwüstet worden ist, wird gerade das erste einer Kommune gehörende und kostenlos angebotene WiFi-Netz etabliert. Das Ziel ist ganz klar: Es ist der Versuch, wieder Leben in die Stadt zu bringen, mit Konditionen, die so attraktiv wie möglich sind. Das gilt für Privatpersonen genauso wie für Geschäftsleute und auch für die Verwaltung. Beispielsweise schwebt Bürgermeister C. Ray Nagin vor, Baugenehmigungen über das Internet zu erteilen, damit es einfach schneller geht.
Das meiste Equipment haben Firmen gespendet. Der Stadt wird es gehören und sie verwaltet es auch, zumindest vorerst. Möglicherweise übergibt die Stadt das Management der von der kalifornischen Firma Topos und Intel gesponserten Ausrüstung in absehbarer Zeit auch an eine private Firma, so wie es in Philadelphia geschieht. Dort zahlen die Benutzer eine monatliche Gebühr.
Access Points werden an den Straßenlaternen hängen, zunächst in der Innenstadt und im berühmten French Quarter, weitere Stadtteile sollen folgen. Manche Geräte beamen das Signal außerdem zu bestehenden optischen Verbindungen auf Fibre-Basis, die an das Internet Backbone gekoppelt sind. Insgesamt 200 Access Points stehen der Stadt derzeit zur Verfügung.
Was für die Einwohner vielleicht eine Art Startschuss bedeutet, empfinden die Telefon- und Kabelunternehmen als unfair, berichtet die Washington Post. In diversen Staaten haben sie bereits Verbote der drahtlosen Netze erreicht. Dazu zählt Louisiana. Dort dürfen lokalen Anbieter nur Internetverbindungen mit Geschwindigkeiten von höchstens 144 Kbit/s anbieten. Das ist zwar mehr als eine Wählverbindung, aber nur ein Bruchteil dessen, was DSL leisten kann.
In New Orleans sollen die Daten mit 512 Kbit/s versendet werden. Die Stadt genießt aufgrund ihrer besonderen Lage auch einen besonderen Bonus. Selbst wenn der Ausnahmezustand aufgehoben werden sollte, wollen die Stadtväter um die schnelle Verbindung kämpfen. “Mein Job ist es, die Wirtschaft wieder anzustoßen, sagte Greg Meffert, der CTO der Stadt New Orleans gegenüber der Zeitung. Das WiFi-Netz könnte dazu beitragen. “Entweder wir schaffen das oder wir gehen unter”, so Meffert.
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