Nicht nur der Walldorfer Softwarehersteller SAP wittert bei der Übernahme von Peoplesoft durch Oracle neues Kundenpotential. Auch Microsoft will sich die Verunsicherung der Peoplesoft-Anwender zu Nutze machen und hat dafür jetzt ein Programm vorgestellt, mit dem auch großen Unternehmen der Umstieg auf Microsoft-Produkte erleichtert werden soll.
Große Peoplesoft-Anwender lockt Microsoft mit den Enterprise-Lösungen aus der Great-Plains-Übernahme. Kleinen und mittelständischen Unternehmen will Microsoft hingegen die ‘Axapta’-Lösung schmackhaft machen. Beide Zielgruppen sollen verbilligte Lizenzen, Services und andere Technologien erhalten.
So will Microsoft einen Discount von 25 Prozent auf Software und Support für Business Solutions bieten, den auch wechselwillige Kunden erhalten sollen, die sich für die Solomon oder Navision Business Solution entscheiden. “Unternehmen, die Peoplesoft-Technologie einsetzen, haben heute mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen und wir wollen ihnen die besten Möglichkeiten bieten, voranzukommen”, erklärte Doug Burgum, Senior Vice President der Microsoft Business Solutions Gruppe.
Dennoch wolle Microsoft vor allem kleine und mittelständische Firmen unter 500 Mitarbeiter adressieren und daran habe auch die Initiative für Peoplesoft-Kunden nichts geändert. Einige Kunden, auch mit Umsätzen über einer Milliarde Dollar könnten Microsoft-Lösungen einsetzen, andere hingegen nicht, erklärte ein Microsoft-Sprecher. Das Unternehmen nimmt für die neue Kampagne auch in Kauf, älteren Aussagen zu widersprechen.
Falls Microsoft den Markt der großen Unternehmen fokussiert angehen will, muss es tatsächlich eine entsprechende Lösung bieten. Aber hier nutzte das Unternehmen sein Gewicht am Markt, um zunächst die Unsicherheit zu schüren. So hatten Microsoft-Sprecher, während das US-Kartellamt die Oracle-Peoplesoft-Übernahme prüfte, erklärt, dass das Unternehmen keine Pläne hege, in den Markt für Geschäftsanwendungen bei großen Untenehmen einzusteigen und damit Oracle ein Argument entzogen. Das Unternehmen spielte Monopol-Bedenken der Wettbewerbshüter mit dem Einwand herunter, dass sich Oracle und SAP nicht den Markt aufteilen würden, sondern hier auch Microsoft Fuß fassen wolle.
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